Beschreibung:

175 Seiten. Mit einigen Abbildungen. Zweifarbige Originalbroschur. Schönes Exemplar! 20x13 cm

Bemerkung:

* Erste Ausgabe. 1946/47 nahm eine Kommission deutscher Ärzte an dem Nürnberger Ärzteprozeß der Alliierten teil, der Medizinverbrechen während des Nationalsozialismus zum Gegenstand hatte. Aus der Prozeßbeobachtung gingen die Schriften "Das Diktat der Menschenverachtung" und "Medizin ohne Menschlichkeit" von Alexander Mitscherlich und Fred Mielke hervor. ---- Der Nürnberger Ärzteprozess war der erste der zwölf Nürnberger Nachfolgeprozesse gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs zur Zeit des Nationalsozialismus. Er fand vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 im Nürnberger Justizpalast vor einem amerikanischen Militärgericht (Military Tribunal I) statt und umfasste 139 Verhandlungstage. In dem Prozess wurden unfreiwillige Menschenversuche verschiedener Art, Krankenmorde (unter anderem die Aktion T4) sowie Morde im Zusammenhang mit der Straßburger Schädelsammlung behandelt.... Als die Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern einen Mediziner suchte, der die in dem Prozess zu Tage gekommenen Fakten zu einer Dokumentation zusammenstellen sollte, fand sich kein prominenter Wissenschaftler. Nach einigem Suchen fiel die Wahl auf den noch unbekannten Alexander Mitscherlich, der soeben erst Privatdozent geworden war, den Studenten Fred Mielke und Alice Ricciardi. 1949 erschien ihre Dokumentation, die auch heute noch grundlegende Angaben zu den Medizinverbrechen des NS-Staates bietet ? aber ebenso wie der Nürnberger Ärzteprozess nur einen Teil der NS-Medizinverbrechen behandelt. Diese Dokumentation wurde trotz Papierknappheit und der damaligen Einschränkungen in einer relativ hohen Auflage von 10.000 Exemplaren gedruckt, die aber nur an Ärzte ging. Erst 1960 erschien eine allgemein verfügbare Auflage im Fischer Verlag. Eine englische und eine französische Dokumentation waren schon kurz nach Prozessende erschienen, die französische mit vielen Angaben zum Charakter der Angeklagten. Eine vollständige deutschsprachigen Dokumentation des Anklage- und Verteidigungsmaterials mit Wortprotokollen wurde erst 1999 durch den Saur-Verlag in München publiziert. Die Analyse dazu lieferten 2001 Angelika Ebbinghaus und Klaus Dörner der Dokumentation Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozeß und seine Folgen. Die Bundesärztekammer weigerte sich, diese Edition finanziell zu unterstützen. Erst Einzelspenden von 8000 Ärzten ermöglichten sie. (Quelle Wikipedia) Angeklagt waren 23 Personen: 20 KZ-Ärzte sowie ein Jurist und zwei Verwaltungsfachleute als Organisatoren von Medizinverbrechen. Karl Brandt war der Hauptangeklagte, nach ihm wurde das Verfahren offiziell als Vereinigte Staaten vs. Karl Brandt et al. bezeichnet. Unter den Angeklagten war eine Frau, die Lagerärztin Herta Oberheuser. Von den 23 Angeklagten wurden sieben zum Tode verurteilt, fünf zu lebenslangen Haftstrafen und vier zu Haftstrafen zwischen 10 und 20 Jahren. Sieben Angeklagte wurden freigesprochen.