Beschreibung:

2 Bl., 145 S. Interimspappband d. Zeit (etwas fleckig u. gelockert, Gelenke eingerissen, Rücken mit Fehlstellen).

Bemerkung:

Erste Ausgabe. Schmid hatte 1810 im Streit mit Niederer das Institut in Yverdon verlassen. In der vorliegenden Schrift entwickelt er zum erstenmal ausführlich seine Position in diesem Konflikt, eingebettet in grundsätzliche Überlegungen über die Möglichkeiten u. Grenzen der Pädagogik. Schmid unterscheidet strikt zwischen Erziehung u. Unterricht. Schulen könnten im Unterricht alles, in der Erziehung dagegen nichts erreichen - dies sei allein Sache der Familien. Wo Schulen dennoch erziehen wollen, müssen sie notwendig scheitern. Schulen als Erziehungsinstitute seien "die Schande der Menschheit" (S. 108). Von dieser Position aus forderte Schmid einschneidende Veränderungen auch für Pestalozzis Anstalt in Yverdon, die aus solch einer "schändlichen" Erziehungsinstitution in ein reines Unterrichtsinstitut transformiert werden müsse. Schmid hatte vor allem den Pestalozzi der Elementarmethode begriffen u. galt als der anerkannt beste Didaktiker des Pestalozzi-Kreises. So wenig seine Kritik Pestalozzi im Ganzen gerecht wurde, so interessant ist Schmid als früher Vorläufer einer Schulkritik. 1815 wurde er als Retter der in finanzielle Not geratenen Anstalt nach Yverdon zurückgerufen. - Israel I, 33 w; Osterwalder 102 ff.; Schweizer Lex. d. Päd. III, 418 f. - Gering gebräunt, Titel mit Stempelrasur.