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542 Seiten; Illustr.; 22 cm; fadengeh. Orig.-Pappband mit illustr. OUmschl.
Bemerkung:
Gutes Exemplar; leichte Gebrauchs- u. Lagerspuren; Fußschnitt mit Filzstift-Strich / Arbeitsexemplar des libertären Dokumentaristen u. Widerstandsforschers Hansdieter Heilmann (1943-2019); mit vielen Bleistift-Anstreichungen sowie eine Fülle von (informativen Text- u. Zettel-Beilagen. - Als der Berliner Pelzhändler Philipp Manes, geboren 1875, glühender Patriot und Verteidiger der Heimat im Ersten Weltkrieg, im Jahre 1942 zusammen mit seiner Frau und zumeist alten Leuten nach Theresienstadt, einem ehemals böhmischen Garnisonsstädtchen für 7.000 Einwohner, deportiert wurde, kam er in ein Ghetto, in das bis zu 50.000 Menschen zusammengepfercht wurden. Zuerst in einer Hilfsorganisation, dem "Orientierungsdienst", tätig und zugleich Gründer einer Vorlesungsreihe, in der er sich mit Geistesgrößen aus vielen Ländern zusammenfand, hielt Philipp Manes an dem fest, was sein Leben bestimmt hatte. Im Raum 38 versammelte er in den Abendstunden Menschen, die Vorträgen über Philosophie, Musik und Kunst zuhörten oder Schauspielern mit Lesungen aus dem "Faust", Lessings "Nathan" und "Juden", Heinrich Heines Gedichten und anderem mehr lauschten - eine wirkliche Kulturtat. Als die ersten Transporte nach Polen die Überlebensgemeinschaft auseinanderrissen, versuchten sich die Ghettoinsassen einzureden, daß überall Arbeitskräfte gebraucht würden... Manes und seine Frau haben Auschwitz nicht überlebt - seine Notizen brechen mitten im Satz ab -, aber sein "Tatsachenbericht" über das Leben inTheresienstadt von Juli 1942 bis Oktober 1944 wurde gerettet. Mit einer fast nüchternen Sachlichkeit gibt dieses Buch einen akribischen Einblick in die Organisation des Lagers. Es erzählt auch von Menschen, die an ihren Wert- und Lebensvorstellungen festhielten, um nicht unterzugehen und vor allem zu überleben - ein persönliches und zu Herzen gehendes Zeugnis, stärker als jedes historische Buch. // Philipp Manes (geboren am 16. August 1875 in Elberfeld (heute Stadtteil von Wuppertal); gestorben nach dem 28. Oktober 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau) war ein jüdischer Berliner Pelzhändler, Fachjournalist der Pelzbranche und Tagebuchautor, dem es gelang, im Ghetto Theresienstadt mehr als zwei Jahre ein relativ reichhaltiges kulturelles Leben aufrechtzuerhalten. ? 1920 gründete er während seiner beruflichen Aktivitäten den Verband Berliner Rauchwarenfirmen, deren Vorsitzender er sieben Jahre lang blieb. Anschließend widmete er sich ganz der Berichterstattung für die Fachzeitschriften der Branche im In- und Ausland. Wesentlich war er an der Ausrichtung der bisher weltweit bedeutendsten Selbstdarstellung der Pelzbranche, der IPA - Internationale Pelzwaren-Ausstellung in Leipzig beteiligt. In Berlin wurde er Mitglied der Freimaurerloge Victoria. Von 1939 an schrieb Manes ein Tagebuch, um seinen vier Kindern, die Deutschland noch verlassen konnten, das Leben in Berlin unter der Nazidiktatur zu schildern. Im Winter 1941 - als 67-Jähriger - zu zwangsweiser Fabrikarbeit an der Bohrmaschine verpflichtet - weist er mit Genugtuung darauf hin, dass er den Akkord erfüllen konnte. Am 21. Juli 1942 musste Manes seine Wohnung in der Berliner Potsdamer Straße 27 (Hausnummernzählung von 1936 bis heute) räumen. Er und seine Frau wurden in das Ghetto Theresienstadt verschleppt, wo Manes weiter Tagebuch geführt hat. Mit dem letzten so genannten Eisenbahn-Transport, der Theresienstadt verließ, wurde das Ehepaar am 28. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und dort mit weiteren 1687 Menschen ermordet. ... (wiki) ISBN 355007610X