Beschreibung:

Geistes- und Sozialwissenschaftliche Klasse: Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse ; Jg. 1987, Nr. 3.. 27 S. ; 24 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - Titelblatt mit kl. Widmung und SIGNIERT von Hans Helmut Christmann. - Hans Helmut Christmann (* 28. August 1929 in Mainz; ? 21. Juli 1995 in Tübingen) war ein deutscher Romanist, Linguist, Mediävist und Wissenschaftshistoriker. ... (wiki) / Ernst Robert Gustav Tassilo Curtius (* 14. April 1886 in Thann, Reichsland Elsaß-Lothringen; ? 19. April 1956 in Rom), Enkel des Philologen und Archäologen Ernst Curtius, war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Romanist. Curtius etablierte die Erforschung des lateinischen Mittelalters in der Literaturwissenschaft, gilt als einer der herausragenden Experten auf dem Gebiet der mittelalterlichen Literatur und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der deutschsprachigen Romanistik. ... (wiki) // " ... Nehmen wir an, es gelingt uns doch zu zeigen, daß Ernst Robert Curtius für die deutschen Romanisten "lebendiger Besitz" ist, - selbst dann müssen wir auf die kritische Frage gefaßt sein, wie es denn zu seinen Lebzeiten stand, ob es da nicht ein unheilvolles Spannungsverhältnis gab zwischen dem genialen Pionier und der rückständigen professoralen Zunft. Und zugleich ein Spannungsverhältnis, das man auf die Schlagworte bringen kann (in dem durch Curtius gern verwendeten Englisch): "populär acclaim, professional reserve". Die Formulierung stammt von Earl Jeffrey Richards und besagt, daß die Curtius-Rezeption gekennzeichnet gewesen sei durch Zustimmung, ja Begeisterung des großen Publikums, der Literaten, der Journalisten, gegenüber Reserve und Skepsis der eigenen Profession, der eigenen Kollegenschaft. Geht man die biographische Curtius-Literatur durch, so erscheint der Ausdruck "Spannungsverhältnis" noch als viel zu schwach. Da tritt uns der zünftige deutsche Romanist von 1910, 1920, 1930 entgegen als pedantischer Fachmann (um nicht zu sagen Fachidiot), der von der zeitgenössischen französischen Literatur nichts weiß und nichts wissen will, vielmehr sich am liebsten mit mittelalterlichen Texten abgibt, aber auch diese nicht ästhetisch oder in ihrem geistigen Gehalt untersucht, sondern als Quelle für Lautlehre und Grammatik: "diablement philologues", ,verflixt philologisch' sind diese Leute und dementsprechend nur interessiert an Dingen wie dem "subjonctif", heißt es dazu in der Rückschau bei Albert Beguin. In dieser tristen, ariden Welt bärtiger Professoren wirkt das Auftreten des jungen Curtius wie eine Sensation. Das schon äußerlich: Er trägt, im Gegensatz zu ihnen, keinen Bart und erweist sich dadurch als weltmännisch-modern (umgekehrt wie heute). Vor allem aber geistig: Er schreibt über die heutige französische Literatur, skandalöserweise sogar über lebende Schriftsteller. ? " (S. 4/5) ISBN 9783515049672