Beschreibung:

Vierte und vermehrte Auflage. 8 Bl., 620 S., 9, 28 Bl. Brauner Halblederband der Zeit auf vier Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel auf rotem Rückenschild und Lederecken sowie mit rötlich marmoriertem Buchschnitt. Einschlägiges, erstmals 1759 erschienenes Hebammen-Lehrbuch des Hirschfelder Arztes und Geburtshelfers Johann Ehrenfried Thebesius (1717 - 1758). Thebesius praktizierte nach Medizinstudium und Promotion in Leipzig als Stadtphysikus in seiner Heimatstadt Hirschberg und war zeitweilig als Mitarbeiter des Straßburger Gynäkologen Johann Jakob Fried (1689 - 1769) tätig, der als Nestor der wissenschaftlichen Geburtshilfe in Deutschland gilt. Thebesius' Lehrbuch, das sich eng an die Forschungen Frieds anschloß, darf als eines der maßgeblichen Standardwerke gelten, in dem das medizinische Wissen der Zeit zur Theorie und Praxis der Geburtshilfe in umfassender Weise dargestellt wurde. Das Werk gliedert sich in fünf Teile: Erster Theil: Von den weiblichen Geburtsgliedern und deren Nutzen. Zweiter Theil: Von der Schwangerschaft. Dritter Theil: Von den Gebährenden. Vierter Theil: Von den Kindbetterinnen. Fünfter Theil: Von den neugebohrnen Kindern. Die Teile sind jeweils in Kapitel und diese wiederum in zahlreiche Unterpunkte untergliedert (jeder Teil mit umfangreichem Inhaltsverzeichnis), so daß sich das Werk thematisch sehr gut erschließen läßt. Mit 28 (v. 31) teils ausfaltbaren Kupfertafeln und zugehörigen Texterklärungen im Anhang.

Bemerkung:

Buchrücken etwas berieben; Ecken etwas bestoßen; Seiten überwiegend recht sauber, allenfalls partiell leicht gebräunt oder fleckig; einige Seiten (29 - 116) an den Rändern etwas wurmspurig (nahezu ohne Textverlust); bei zwei Kupfertafeln (20 u. 28) jeweils ein Stück fehlend; die Tafeln ansonsten partiell mit Randläsionen, aber in der Darstellung vollständig. In toto - für das hohe Alter des Bandes - sehr gutes Exemplar dieses sehr seltenen umfangreichen Lehrbuchs, in dem sich das Wissen des mittleren 18. Jahrhundert zur Geburtshilfe in exemplarischer Weise widerspiegelt. Weitere Fotos auf der Homepage des Antiquariats (bitte Art.-Nr. auf der Angebotsseite in das Suchfeld eingeben).