Beschreibung:

224 S., zahlr. Abb. 4° Kart. *neuwertig*

Bemerkung:

Kaum ein Volk hat sich so intensiv mit dem Leben nach dem Tod befasst und sich derart aufwändig bestatten lassen wie die antiken Bewohner des Niltals. Mit dem einbalsamierten, in Binden gewickelten Körper bildete der Sarg während mehr als 3000 Jahren einen festen Bestandteil der Bestattungs­tradition. Nach altägyptischer Vorstellung bedeutete der Tod kein Ende, er galt als Schwelle zu einer neuen, ewigen Existenz. Die opulenten Bilderwelten auf den Särgen sollten zusammen mit Sprüchen aus der jahrhundertealten Toten­literatur im Jenseits ihre magische Wirksamkeit entfalten und der verstorbenen Person zu einem angenehmen Leben in den «Gefilden der Ewigkeit» verhelfen. Eine Vielfalt von Gottheiten wachte über die Unversehrtheit der Toten: Die Himmelsgöttin Nut auf dem Sargdeckel schützt mit weit ausgebreiteten Flügeln die unter ihr liegende Mumie, der Totenherrscher Osiris auf der Sargwanne verkörpert das unterweltliche Jenseits. Im Zuge der Faszination für das alte Ägypten gelangten im 19. Jahrhundert Särge, Mumien und Masken auch in Schweizer Museen. Erstmals hat ein interdisziplinäres Team von Ägyptologinnen und Medizinern diese Bestände umfassend erforscht. Die Glanzstücke werden in diesem reich bebilderten Band anschaulich präsentiert und kommentiert. Sie stammen meist aus dem letzten Jahrtausend der altägyptischen Kultur, einer Epoche, die bisher in der Ägyptologie vernachlässigt worden ist.