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109, (1) Seiten.Mit zahlreichen teils farbigen Abbildungen. Druck auf verschiednen Papieren. Farbig illustrierte Originalbroschur. (Gering wellig). 23x16 cm
Bemerkung:
* Friedrich Wilhelm Ostwald (* 21. Augustjul. / 2. September 1853greg. in Riga, Gouvernement Livland; ? 4. April 1932 in Leipzig) war ein deutsch-baltischer Chemiker, Philosoph, Soziologe, Wissenschaftsorganisator, -theoretiker und -historiker. Er gilt als einer der Begründer der Physikalischen Chemie und lehrte an der Universität Leipzig. Sein Laboratorium und das von ihm 1898 begründete Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität machte er zu einem Zentrum der neuen Wissenschaftsdisziplin. Mit zahlreichen Artikeln, Vorträgen und Publikationen, der Herausgabe von populären Lehrbüchern, der Gründung von Zeitschriften, Buchreihen und Organisationen erreichte er eine herausragend hohe Wirksamkeit als Wissenschaftsorganisator. Ostwald erhielt 1909 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über die Katalyse sowie seine Untersuchungen über Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten... Im Zusammenhang mit seinen praktischen Malerfahrungen beschäftigte sich Wilhelm Ostwald auch mit einem wissenschaftlich fundierten Farbsystem. Ab 1914 betrieb er im Auftrag des Deutschen Werkbundes farbtheoretische Studien aus ordnungswissenschaftlicher, physikalischer, chemischer, psychologischer und physiologischer Sicht. Die Entwicklung experimenteller Methoden zur messenden Farbenlehre waren für Wilhelm Ostwald eine Möglichkeit der Anwendung des energetischen Imperativs und seiner wissenschaftlichen Überzeugungen. Er wollte nicht nur eine wissenschaftlich fundierte Farbsystematik schaffen, sondern seine Untersuchungen sollten einen Nutzen für Industrie und Handwerk erbringen. Wilhelm Ostwald ordnete farbtongleiche Dreiecke zum Ostwaldschen Doppelkegel mit der oberen weißen Spitze und der unteren schwarzen Spitze. Die Lage einer beliebigen Farbe war mit der Nummer der Vollfarbe und zwei Buchstaben für den Schwarz- und Weißanteil bestimmt. Wilhelm Ostwald verwendete dafür den Begriff Farbnorm. Er stellte mehrere sogenannte Farborgeln her. Die größte bestand aus 2520 gemessenen Farben. Das entspricht einem 24-teiligen Farbkreis, einer Grauachse mit 15 Stufen und 105 Farben in jedem farbtongleichen Dreieck. Für viele praktische Anwendungen genügte nach Ostwalds Meinung aber eine Farborgel mit 680 Farben. Die Farbnorm bildete den Ausgangspunkt für einen Farbnormenatlas, Farbtonleitern, Farbskalen, Ausfärbungen und spezielle Farbenübersichten. 1917 erschien Die Farbenfibel, die bis 1930 insgesamt 14 Auflagen erreichte und im Herbst des gleichen Jahres der erste Farbenatlas mit 2500 Farben. Bei der 9. Jahresversammlung des Deutschen Werkbunds, die vom 6. bis 9. September 1919 in Stuttgart stattfand und die ihre ?überragende Bedeutung? (Schwäbischer Merkur) durch den am Ende durchgeführten ?Ersten deutschen Farbentag? erhielt, stießen die Ostwaldschen Anschauungen, die er in seinem Vortrag ?Die Grundlagen der Farbkunde und der Farbkunst? zusammenfasste, auf Widerspruch. Gegenposition aus der Sicht des kreativen Künstlers bezog hauptsächlich der zweite Hauptredner des ?Farbentags?, der Stuttgarter Maler und Hochschullehrer Adolf Hölzel, mit seinem unter dem Titel ?Zur Theorie der Farbenlehre? gehaltenen, wenig später in überarbeiteter Form mit der Überschrift ?Einiges über die Farbe in ihrer bildharmonischen Bedeutung und Ausnützung? in einer Werkbundbroschüre publizierten Vortrag: ?Kunst und gelehrte Wissenschaft sind?, so Hölzel, ?selbst wenn wir Kunst als Wissenschaft denken, nie dasselbe. Kunst wird als Empfindungssache immer etwas Annäherndes, Beiläufiges bleiben, da ja Empfinden das Exakte von vornherein ausschließt.? Der Erste Deutsche Lehrer-Farbentag mit etwa 400 Teilnehmern im Jahre 1920 in Dresden erklärte sich dagegen für die Farbnormung von Wilhelm Ostwald, der daraufhin die Energie-Werke GmbH, Abteilung Farbenlehre in Großbothen zur Herstellung und zum Vertrieb von Lehrmitteln und Farbenerzeugnissen gründete, die bis 1923 bestanden. Wilhelm Ostwald unterstützte auch die Gründung der Werkstelle für Farbkunde in Dresden im Jahre 1920 mit Zweigstellen in Meißen, Reichenbach (Böhmen) und Chemnitz. Ab 1921 gab Wilhelm Ostwald die Zeitschrift Die Farbe heraus. Während der Farbentage 1921 in München wurde die Farbnormung von Wilhelm Ostwald erneut verworfen und 1923 eine Verwahrung dagegen verbreitet. Am 5. Mai 1925 verbot der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die Benutzung von Ostwaldschen Farben im Zeichenunterricht der Schulen. Trotz seines Alters erläuterte Ostwald 1926 und 1927 in einem Vortragszyklus am Bauhaus Dessau seine Farbenlehre, sprach auf dem Weltkongress für Reklame 1929 in Berlin und beteiligte sich an der Gestaltung der Werkbund-Ausstellung Wohnung und Werkraum im Jahr 1929 in Breslau. Zum letzten Mal trat Wilhelm Ostwald öffentlich während der 15. Glastechnischen Tagung im November 1931 in Berlin auf und referierte über die Entwicklung und Nutzung von Durchsichtfarben.(Quelle Wikipedia)