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372 S. Originalbroschur.
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Exemplar aus dem Vorbesitz des antiautoritären Dokumentaristen Hans-Dieter Heilmann mit seinen charakteristischen kleinen Anstreichungen und den ebenso charakteristischen Beilagen, Einband leicht berieben, sonst gut.. - Früher als die jüngeren Zeitgenossen Walter Benjamin und Christopher Caudwell war Carl Einstein zum Kritiker der spätbürgerlichen Gesellschaft avanciert. Sein Weltruhm aus den zwanziger und frühen dreißiger Jahren scheint heute verblaßt. Der Autor der "Negerplastik" (1915) und der "Kunst des XX. Jahrhunderts" (1926) hatte vor dem Ersten Weltkrieg zu schreiben begonnen. Der Anti-Roman "Bebuquin oder die Dilettanten des Wunders" (1912) nahm Dadaismus und Surrealismus vorweg. Die hier schon angelegte Kubismustheorie fand internationale Anerkennung vor allem in Frankreich, Italien und in den USA. Befreundet mit vielen Größen seiner Zeit, blieb er gleichwohl der klassische Fall eines unassimilierbaren Außenseiters. Über Einsteins "kometarische Laufbahn" schrieb Franz Blei: "Sein Auftauchen ist katastrophal für bürgerliche Hirne, deren breiige Substanz bei Einsteins größter Erdnähe zum Kochen kommt." Sein Werk ist Ausdruck einer persönlichen und darin paradigmatischen Aporie: in einem antimetaphysischen Kunstmodell mit universalem Geltungsanspruch die eigene Existenz zum permanenten Experiment zu erheben. Gegen seine früheren Versuche, den extremen Hermetismus der spätbürgerlichen Kunst zu rechtfertigen und mit einer kollektiven Massenbasis zu vermitteln, entstand Anfang der dreißiger Jahre die "Fabrikation der Fiktionen", eine radikale und beispiellose Abrechnung mit der idealistischen Intellektuellenkultur. Das hier zum erstenmal gedruckte Manuskript stammt aus dem Pariser Nachlaß, den Sibylle Penkert 1963 entdeckt hat, ein Jahr nachdem Ernst Nef einen ersten Sammelband von Texten Einsteins (im Limes-Verlag) vorgelegt hatte. ISBN 9783499250170