Beschreibung:

S. 182. 4° (30 x 22 cm) , Leinen mit Schutzumschlag , Gutes Exemplar

Bemerkung:

Mit 59 Taf. u. 9 Beilagen. ; "Durch die Jahrzehnte währenden systematischen archäologischen Gemarkungsaufnahmen im Kreis Neubrandenburg zählt dieses Gebiet zu den am besten erforschten. Dabei zeichnete sich am Südende des Tollensesees, der sogenannten ?Lieps", für die slawische Siedlungsperiode eine Konzentration von Fundplätzen ab, die das besondere Interesse der Fachwelt auf sich zog. In mehr als 10jähriger Grabungstätigkeit widmete sich der Verfasser mit dem Jugendklub ?Heinrich Schliemann" des Historischen Bezirksmuseums Neubrandenburg der Untersuchung dieser Siedlungskammer. Darin wurden die Inseln Hanfwerder, Binsenwerder, Kietzwerder und die Fischerinsel, der Bacherswall und die ?Kleine Horst" auf der Halbinsel Nonnenhof sowie eine Festlandsiedlung bei Prillwitz einbezogen. Die Ausgrabungen erbrachten neben dem umfangreichen Fundmaterial interessante Befunde zum Hausbau und zur Siedlungsweise in jungslawischer Zeit. Sie zeigen, dafj die Siedlungen z. T. durch Brücken miteinander verbunden waren. Daneben gelang auf dem ?Hanfwerder" der Nachweis einer befestigten Burg. Besondere Beachtung verdient der ebenfalls in diesem Zusammenhang untersuchte Bestattungsplatz von Usadel, der sich durch relativ reiche Grabbeigaben von den übrigen Friedhöfen jener Zeit abhebt. Bemerkenswert ist die Menge der Kleinfunde, die das Bild jener Zeit veranschaulicht. So können auf dem ?Hanfwerder" die Ansässigkeit des slawischen Adels und auch an den anderen Stellen die Präsens verschiedener Gewerke nachgewiesen werden. Daneben dokumentieren sie weitreichende Handelsbeziehungen. Das Verbreitungsbild von Bodenmarken slawischer Gefäfje weist zudem auf ein Abhängigkeitsverhältnis der Bevölkerung zum Inselgesessenen Adel. Eine wertvolle Ergänzung erfährt die Arbeit durch eine Darstellung der Fischreste von den Inselsiedlungen durch N. Benecke, Berlin. In Auswertung der Grabungsbefunde und schriftlicher Quellen deutet der Verfasser diese Siedlungskammer als vorstädtisches Zentrum jungslawischer Zeit und bringt es mit dem seit dem Ende des 14. Jh. gesuchten, häufig auf der Fischerinsel vermuteten Tempelheiligtum Rethra in Verbindung."