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S. 98. Gr.-8° (24 x 16 cm) , Paperback mit Schutzumschlag , Gutes Exemplar
Bemerkung:
Mit 75 Taf. und 1 Karte. ; "VOM MUSEUM FÜR UR- UND FRÜHGESCHICHTE SCHWERIN WURDEN VON 1964 bis 1970 systematische archäologische Untersuchungen zur Erforschung der jüngeren Steinzeit durchgeführt. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden 108 Grorjsteingräber in allen Teilen der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg ausgegraben (E. Schmidt, 1972). Dabei ist es gelungen, deutlich erkennbare und räumlich abzugrenzende Unterschiede in der Architektur dieser Monumente, die von der ältesten Bauernbevölkerung unseres Landes vor mehr als 4000 Jahren errichtet wurden, als Grundlage für die Unterteilung des etwa 27 000 km2 grofjen Arbeitsgebietes in mehrere neolithische Siedlungslandschaften zu nutzen (Textabb. 1). Diese dürften zumindest während der Bauzeit von etwa 2000 Grabanlagen um die Mitte des 3. Jt. v. u. Z. bestanden haben, wobei sich die in ihnen wohnenden Bevölkerungsgruppen durch voneinander abweichende Riten im Totenkult unterschieden. Bei der Untersuchung der Grofjsteingräber zeigte sich, da§ man die Kammern der Dolmen und Ganggräber größtenteils jahrhundertelang zur Niederlegung von Toten benutzt hatte. Mit ihnen gelangten auch die mehr oder weniger reichen Ausstattungen an Beigaben in die Grabkammern, die damit zu Archiven besonderer Art wurden. Bei den Ausgrabungen waren Grabanlagen mit mehreren hundert Funden durchaus keine Seltenheit und vereinzelt wurden sogar mehr als tausend Einzelstücke geborgen. Unter den Beigaben rangierten die keramischen Reste obenan und über ein halbes tausend mehr oder weniger vollständiger Tongefärje konnten während der 7jährigen Ausgrabungen aus den Grabkammern geborgen werden. Das ist ein Mehrfaches der bis dahin aus Mecklenburg bekannt gewordenen steinzeitlichen Keramik. Und während der Altbestand überwiegend zufällig und in der Art von Einzelfunden in die Sammlungen kam und dadurch in seiner Aussagefähigkeit eingeschränkt wurde, stellen die Neufunde geschlossene Komplexe dar, die bei systematischen Untersuchungen von den bedeutendsten neolithischen Siedlungszentren des ganzen Landes geborgen wurden. Zwar bestatteten die Feldbauern und Viehhalter des 3. Jt. v. u. Z. ihre Toten aufjer in Grofjsteingräbern auch in sogenannten Flachgräbern und kleinen Steinkisten, die Priorität der ersteren blieb aber nahezu in allen Landesteilen bewahrt. Daraus darf man folgern, dafj die in den Grabkammern in reichem Mafje angetroffene keramische Hinterlassenschaft einen Querschnitt durch deren Entwicklung über den Zeitraum vermittelt, in dem die Monumente benutzt wurden. In Mecklenburg dürfte dafür eine Zeit von 500 bis 700 Jahren anzusetzen sein ..."