Preis:
20.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
20.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
539 Seiten; 21 cm; fadengeh. Orig.-Leinenband mit illustr. OUmschl.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Umschlag berieben; geringe Gebrauchs- u. Lagerspuren; minimale Bleistift-Anstreichungen; Arbeitsexemplar des libertären Dokumentaristen u. Widerstandsforschers Hansdieter Heilmann (1943-2019); mit vielen Text-Beilagen. // Wilhelm Karl Albert Girnus (* 27. Januar 1906 in Allenstein, Ostpreußen; ? 10. Juli 1985 in Berlin) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Literaturwissenschaftler, Publizist und Politiker (SED). Er war Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen der DDR. ... / ... Girnus, der bereits seit 1926 Mitglied der Roten Hilfe war, trat 1929 in die KPD ein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde er festgenommen und im KZ Quednau, Zuchthaus Brandenburg und KZ Oranienburg inhaftiert. 1934 konnte er fliehen, wurde aber 1935 erneut festgenommen und später zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde er in das KZ Sachsenhausen verbracht und von dort mit weiteren Häftlingen im November 1942 ins KZ Flossenbürg überstellt. Auf einem Todesmarsch gelang ihm im Zuge der Evakuierung von Flossenbürg auf dem Weg ins KZ Dachau mit einem Mithäftling die Flucht. ... (wiki) // " ... Als er die Treppe hinuntergeht, meint er, sein Hintern hänge wie ein Bleiklotz an seinem Rücken. Ohne jedes Gefühl. Hauptsache, das Rückgrat ist intakt geblieben. Er geht in den Duschraum. Dort arbeitet Max F. Ihm zeigt er das Resultat der "Sonderbehandlung" in der "Politischen Abteilung". Max organisiert eine "Schau". Das ist üblich. Möglichst viele Zeugen sollen das sehen. Für später. Und dann facht das den Haß gegen die Folterknechte an und bewahrt vor Illusionen. Die einrückenden Arbeitskommandos defilieren im Duschraum an Germains Rücken vorbei, Max hat zwei große Spiegel im rechten Winkel zueinander aufgestellt, damit Germain selbst seinen Rücken sehen kann. Das Gesäß ist rotblau und durchsichtig, von lauter kleinen Äderchen durchzogen, wie die Haut der großen Eierpflaume, von der man die hellblaue Wachsschicht gewischt hat. Vom Gesäß bis zum Hals und zu den Kniekehlen ist alles blauschwarz mit langgezogenen strahlenförmigen Blutspritzern unter der Haut. Gott sei Dank, denkt Germain, haben mir meine Eltern ein gutes Leder vererbt. Aber drei Wochen kann er nur mühsam gehen. Das Gesäß ist auf das Doppelte seines normalen Volumens angeschwollen, bei jedem Schritt wippt dieser Buckel und verursacht erbärmliche Schmerzen ... Das ist nun acht Jahre her; Januar vierunddreißig, SA-Standarte 208. Was steht uns jetzt bevor? November zweiundvierzig? Die Totenköpfe sind geladen. Das Regime steht in seiner Peripetie, wie im klassischen griechischen Drama, jetzt setzt die Lösung des Knotens ein, der Sturz ins Bodenlose, die geometrische Progression ins Nichts. Der Rückstoß zum Nullpunkt. Schlägt für das deutsche Volk endlich die Anagnorisis, die Stunde der Wahrheit? Ahnen sie hier etwas davon? Die mit den silbernen Sternen in den schwarzen Spiegeln sicher. Deshalb ja sitzen wir im Dunkelarrest. Aber was bedeutet dieses "Morgen", das der Bibelforscher in einem kurzen unbewachten Moment mir ins Ohr flüsterte. ? " (Seite 16)