Beschreibung:

X; 446; 120 S.; 20 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; Einband berieben u. etwas nachgedunkelt. - (Vorwort) als Typoskript gedruckt / Nachdruck der Ausgaben 1913, Buchhandlung Vorwärts u. 1921, Frankes Verlag. - 2 Teile einem Band; beide in Frakturschrift. - Aus dem Vorwort: " Rosa Luxemburgs opus magnum, 'Die Akkumulation des Kapitals', ist knapp vor dem ersten Weltkrieg erschienen, das heißt am Ende einer Periode, die wir als die geistige Blütezeit der ersten nach-Marxschen sozialistischen Generation betrachten müssen. Es genügt, an Namen wie Kautzky, Hilferding, Liebknecht, Bernstein, Lenin, Plechanow, Trotzky, Bauer, Renner und Max Adler zu erinnern, um vor unserem geistigen Auge ein Bild des gewaltigen Ringens erstehen zu lassen, das den Verlauf der europäischen Geschichte in diesem Jahrhundert so maßgeblich beeinflußt hat. Wer sich die Mühe nimmt, um in den theoretischen Organen der deutschen Sozialdemokratie aus jener Zeit zu blättern, wird sich kaum des Eindrucks erwehren können, daß das Werk Rosa Luxemburgs eine eher ungünstige Aufnahme bei den Kritikern fand. Und dies war natürlich kein Zufall. Denn obwohl Bernstein und seine Waffenbrüder in den Auseinandersetzungen um die Jahrhundertwende eine deutliche Schlappe hinnehmen mußten, hatte sich das geistige Klima in der deutschen Arbeiterbewegung im Verlauf der nächsten Dekade gründlich geändert.Man bekannte sich wohl anläßlich von Festtagsreden zu den Zielen der 'sozialen Revolution', aber die tägliche Praxis stand unverkennbar im Dienst der 'sozialen Reform' . Kein Wunder, daß man sich gegenüber der Luxemburgschen Perspektive - der Kapitalismus bereite unter immer heftigeren Konvulsionen seinen eigenen Untergang vor - im großen und ganzen ablehnend verhielt. Kaum zwei Jahre nach diesem Ausspruch Luxemburgs kam es in der Tat zu einer der heftigsten 'Konvulsionen' in der Geschichte des Kapitalismus, nämlich zum ersten Weltkrieg. ... Das Hauptanliegendes Buches ist die Lösung eines Problems, das - nach Ansicht unserer Autorin - von Marx nicht befriedigend beantwortet worden ist. Wie kommt es, daß der kapitalistische Akkumulationsprozeß trotz periodischer Schwankungen und Krisen sich in Form einer Spirale (wie dies Sismondi einmal formulierte) weiterentwickelt? Welches ist der Mechanismus dieses Prozesses und wo liegen die Grenzen seiner Ausdehnung? Wir wollen vorwegnehmen, daß Luxemburg die Lösung dieses Problems nicht völlig geglückt ist, daß sie aber - trotz der abfälligen Bewertung, die ihrem Bemühen vielfach zuteil geworden ist - der weiteren Diskussion wichtige Impulse und Anregungen gegeben hat. Am Anfang der Luxemburgschen Analyse steht das bekannte Marxsche Reproduktionsschema, das unsere Autorin als eine der epochalen geistigen Leistungen auf dem Gebiete der Ökonomie feiert, (in ähnlicher Weise hat bekanntlich auch Marx das noch recht primitive Modell Quesnays gerühmt.) Luxemburg macht dabei - gleichsam im Vorbeigehen - aufmerksam, daß das Marxsche Schema die, wie wir heute sagen, wichtigen makroökonomischen Beziehungen einer kapitalistischen sowie einer sozialistischen Wirtschaftsordnung durchleuchtet. ? (III)