Beschreibung:

306 S. ; 24 cm. kart.

Bemerkung:

Neues Exemplar - Auch in der aufgeklärten Industriewelt des 21. Jahrhunderts sind alte Mythen über Wasserfrauen und Wassermänner immer noch aktuell, denn sie haben von ihrer jahrhundertelangen Faszinationskraft kaum etwas eingebüßt. Seit dem Mittelalter bis in die heutige Zeit werden die unterschiedlichsten Wasserfrauen in ihren vielfältigen Metamorphosen und im rezeptionsgeschichtlichen Wandel u.a. als Sirenen, Melusinen, Undinen und Loreley vorgestellt. Hier kristallisiert sich die Verwandtschaft der Elementarwesen zum Archetypus der "Großen Mutter" in ihrer Verbindung mit einem Menschenmann heraus, wobei einerseits ihre Bestimmung als Gebärende und Nährerin zutage tritt, sich andererseits die Wasserfrau aber auch als Todesbotin in der Literatur präsentiert. Des weiteren fließen Elemente modernster Technik in die Mythologien ein. Trotz aller Mythengläubigkeit scheinen utopisch anmutende Lebensentwürfe - wie etwa die Besiedlung des Mondes oder des Meeresbodens - heute nicht mehr fern zu sein. So vollzieht sich eine Transformation der Mythologie durch modernste technische Erfahrungen. Anhand verschiedener Genres wird der Blick auf die technisierte, "männliche" Welt offengelegt: z.B. in Jules Vernes 20.000 Meilen unter den Meeren, Paul Scheerbarts phantastischem Roman Die Seeschlange oder Karl Valentins parodistischem Stück Beim Tiefsee-Taucher. Das Unterwasser-Motiv wird in beiden Bereichen ausgesprochen flexibel funktionalisiert. Neben dem Spielfeld der Literatur findet es wiederum Eingang in Dokumentationen und Wissenschaftsberichte und spiegelt somit das breite Spektrum seiner Wandelbarkeit wider. ISBN 9783826019715