Beschreibung:

319 S. mit sehr zahlreichen sw. und einigen farbigen Abb. 8° (21x21cm), Softcover/Paperback, "Klappenbroschur"

Bemerkung:

Zustand: Sehr gut. 4 gefaltete Beilagen in Tasche im hinteren Deckel. - VORWORT: Zu den bedeutendsten denkmalpflegerischen Maßnahmen, die in den letzten Jahren in Südtirol getroffen worden sind, zählt die Gesamtrestaurierung von St. Prokulus in Naturns. Von der archäologischen Untersuchung bis zur neuen Dachrinne, von der Restaurierung der Wandmalereien bis zur neuen Abgrenzung mit Kordeln leitete und finanzierte das Landesdenkmalamt die mehrjährigen Arbeiten. - Im Verlauf der von Hans Nothdurfter geleiteten und von der Firma Erlacher, Villanders, durchgeführten Kirchengrabung wurden aufsehenerregende Funde gemacht und wichtige Erkenntnisse zur ältesten Geschichte der Kirche gewonnen. Die Restaurierung der Wandmalereien durch Gabriella Serra di Cassano, Bozen, unter der Leitung von Landeskonservator Dr. Helmut Stampfer kann zwar nicht mit ebenso sensationellen Neuentdeckungen aufwarten, die heikle konservatorische Aufgabe wurde aber bestens gelöst, wobei es zusätzlich interessante Beobachtungen und Neufunde gab. - Die vorliegende, vom Landesdenkmalamt herausgegebene Publikation faßt die Ergebnisse der Arbeiten in Form einer Dokumentation zusammen. Im archäologischen Bereich liegt der Schwerpunkt auf der wissenschaftlichen Auswertung der Grabung. Hinsichtlich der bestens bekannten Wandmalereien aus frühmittelalterlicher Zeit und aus der Gotik steht vor allem der konservatorisch-technologische Aspekt im Vordergrund. Der vollständigen fotografischen Dokumentation des Zustandes vor und nach der Restaurierung kommt dabei die größere Bedeutung zu, während die Texte vorwiegend ergänzenden Charakter haben. Auf die neuerliche Erörterung ikonographischer und stilistischer Probleme wurde bewußt verzichtet, da dies nicht im engeren Aufgabenbereich der Denkmalpflege liegt und es außerdem dazu eine überaus reichhaltige Literatur gibt. - Auch nach den zeitlich und finanziell aufwendigen Maßnahmen, die 1989 abgeschlossen worden sind, wird das Landesdenkmalamt den Bau und seine Malereien in Zukunft verstärkt unter Kontrolle halten, damit auftretende Schäden sofort erkannt und behoben werden können. Im Sinne der allgemeinen Trendwende von einmaligen und kostspieligen Restaurierungen hin zu sorgfältiger und dauerhafter Instandhaltung von Kulturdenkmälern richte ich die Bitte an das Dekanalpfarramt Naturns, es möge auch seinerseits diesem Kleinod aus der Frühzeit alpenländisch-christlicher Kunst die bestmögliche Sorgfalt angedeihen lassen. Der Landesrat für Schule und Kultur Dr. Bruno Hosp.