Beschreibung:

151 S., Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Ein gutes und sehr sauberes Exemplar. - Inhalt: Vorwort -- Horst Bredekamp: Der entartete Künstler. Zur Karriere eines Krankheitsbildes im 19. Jahrhundert -- Michael Hagner: Lombrosos Gehirn und Zolas gläserner Schädel -- Susanne Deicher: Textum. Das Bild der Nervenfasern und das Werk des Dichters bei Sigmund Freud -- Michael Zimmermann: Strategien und Opfer der Suggestion: italienische Künstler um 1900 -- Christine Kanz: Otto Gross als Subjekt und Objekt der Psychoanalyse -- Bettina Gockel: Das wahnsinnige Künstlergenie als Leitfigur der Wissenschaft. Mit einer Einleitung zur Forschungsgeschichte -- Matthias Bormuth: Pathographie als Zeitkritik - Anmerkungen zu Jaspers' "Strindberg und van Gogh" -- Otto Karl Werckmeister: Klees Grenzen des Verstandes -- Ulrich Raulff: Die Souveränität des Künstlers -- Eva Horn: Von Künstlerhand. Graphologische Theorien über das Genie - Autoren. - Aus dem Vorwort: Das Leben des Künstlers war immer schon einer Legendenbildung unterworfen, wie Ernst Kris und Otto Kurz in ihrer immer noch maßgebenden Untersuchung über ?Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch? gezeigt haben. Mit der wissenschaftlichen Erforschung des Lebens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte jedoch ein neues Interesse am künstlerischen Subjekt und seiner Lebensgeschichte ein. Die weiche Verwissenschaftlichung des Künstlers im Rahmen der Genieästhetik, Physiognomik und Schädellehre um 1800 wurde abgelöst durch eine ausdifferenzierte Forschung im Geiste des Positivismus, die biologische und genealogische, psychiatrische und tiefenpsychologische Untersuchungen umfasste und wissenschaftliche Objektivität für sich beanspruchte. So entwickelte sich die Experimentalisierung des Lebens auch am wissenschaftlichen Objekt Künstler, und das bedeutet, dass die Beschäftigung mit Künstlern und ihren Werken für die Wissenschaft selbst epistemisch relevant wurde.