Beschreibung:

141 Seiten; 22,5 cm; fadengeh., farb. illustr. Orig.-Halbleinenband.

Bemerkung:

Gutes, stabiles Exemplar; anfangs Vorsatz u. einige Seiten wasserfleckig / braunfleckig. - SELTEN. - Arbeitsexemplar des libertären Dokumentaristen und Widerstandsforschers Hansdieter Heilmann (1943-2019), mit Text-Beilagen. - 2 Texte in einem Band. - " ... Während ich schreibe, tönt die Melodie der fascistischen Hymne, die heute jeder Leierkasten in Italien spielt, zu meinetn Fenster herauf: giovinezza, giovinezza, primavera dl bellezza .... Vor meinen Augen erscheint noch einmal der unglückliche Novembertag, als nach dem Handstreich sechzigtausend Fascisten am Grabe des unbekannten Soldaten vorbeimarschierten, während eine Kapelle ununterbrochen das gleiche Lied spielte. Sie zogen vorüber, indem sie das Grab mit der Geste der altrömischen Legionäre grüßten, Blumen und Palmenzweige zu seinen Füßen niederwerfend. Und es war viel ehrliche Begeisterung, viel unzweifelhafter Idealismus dabei. Ach! Diese Jünglinge haben das Erbe des Toten schlecht begriffen. Der unbekannte Soldat, wenn er wirklich die Masse der Namenlosen darstellt, ist gewiß nicht dafür gestorben, daß die Diktatur eines engherzigen Nationalismus sein schönes Land knechte und eine kleine Kaste die Tyrannei einer reaktionären Gewaltherrschaft darin errichte ?Vielleicht war er ein Deutscher", sagte mir spöttisch ein Freund, der mit mir auf den Stufen des Denkmals stand. Ja, vielleicht war er ein Deutscher .... Aber auf welcher Seite er auch gestanden haben mag, er hat für das gleiche Ziel gekämpft: daß dieser Krieg der letzte sein sollte, und daß auf ihn eine menschlichere, zivilisiertere Zeit des Friedens und der Gleichberechtigung folge. ... " (Vorwort von Hanns-Erich Kaminski) // INHALT : Vorwort ------ Wirtschaft, Volkscharakter, Klassen und Parteien in Italien ------ Die Nachkriegskrise ------ Die sozialistische Welle ------ Die Anfänge des Fascismus ------ Der Aufstieg des Fascismus ------ Die diktatoriale Periode des Fascismus ------ Die äußere Politik des Fascismus ------ Die innere Politik des Fascismus ------ Die Gewerkschaftspolitik des Fascismus ------ Die plebiszitäre Periode des Fascismus ------ Die Ideologie des Fascismus ------ Mussolini ------ Das Wesen des Fascismus ------ Die Opposition gegen den Fascismus ------ Das Ende des Fascismus ------ Zeittafel ------ Nachwort ------ Giacomo Matteotti: Ein Jahr Fascisten-Herrschaft ------ I Die Chronik der Gewalttaten ------ II Die "Eroberung" von Molinella. // Hanns-Erich Kaminski (* 29. November 1899 in Labiau, Ostpreußen; ? 1963 in Buenos Aires) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller, der vor den Nationalsozialisten zunächst nach Frankreich, dann nach Argentinien flüchtete. Er schrieb unter den Pseudonymen Max Tann und Noël Pierre Lenoir. ? Nach Studienende war Kaminski als Journalist tätig und von 1921 bis 1933 Mitarbeiter der Weltbühne, für die er 101 Beiträge verfasste. Ab 1926 arbeitete er zudem als Redakteur für die sozialdemokratische Zeitung Volksstimme in Frankfurt am Main. Gleichzeitig unternahm er zahlreiche Reisen, unter anderem nach Italien, Spanien, Spanisch-Marokko und Frankreich. Seit 1928 lebte er in Berlin und schrieb für diverse Zeitungen, darunter das Berliner Tageblatt und die Vossische Zeitung. Im Juni 1932 gehörte Kaminski zusammen mit Albert Einstein, Erich Kästner, Käthe Kollwitz, Heinrich Mann, Arnold Zweig und anderen zu den Unterzeichnern eines Dringenden Appells, der angesichts der drohenden nationalsozialistischen Machtübernahme für ein "Zusammengehen" der beiden großen Linksparteien SPD und KPD plädierte. ? (wiki)