Beschreibung:

94 S., 1 Bl. 8°, ill. Orig.-Karton. Erste Ausgabe der erw. Fassung. Wichtige Schrift Luxemburgs zur Massenstreikdebatte. Die Massenstreikdebatte war eine der grossen und zentralen Auseinandersetzungen der Sozialdemokratie in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Hierbei ging es nicht um eine wirtschaftliche Auseinandersetzung, sondern um eine gezielte und massenhafte Niederlegung der Arbeit, zur Erreichung eines politischen Ziels. Wurde der politische Massenstreik von W. Liebknecht noch abgelehnt, so schwenkte die Sozialdemokratie nach verschiedenen Massen- und Generalstreiks Anfang des 20. Jahrhunderts und diversen Aktionsformen während der Russischen Revolution 1905 um und diskutierte, ob der Massenstreik geeignet wäre, beispielsweise in Preußen das Dreiklassenwahlrecht abzuschaffen. Abgelehnt wurde der (politische) Massenstreik von den Freien Gewerkschaften. Luxemburg bezog sich bei der Massenstreikdebatte auf russisches Vorbild und schrieb: 'Aber im Sturm der revolutionären Periode verwandelt sich eben der Proletarier aus einem Unterstützung heischenden vorsorglichen Familienvater in einen 'Revolutionsromantiker', für den sogar das höchste Gut, nämlich das Leben, geschweige das materielle Wohlsein im Vergleich mit den Kampfidealen geringen Wert besitzt.' - Ehemaliges Bibliotheksexemplar, Rücken bestoßen und mit Aufkleber, Text mit Anstreichungen.