Beschreibung:

256 S. mit überaus zahlreichen Abbildungen. 4°. Illustrierter Orig.-Pappband.

Bemerkung:

"Kayserzinn" ist Synonym für außergewöhnlich qualitätvolles Jugendstilzinn. 1894 gründete Engelbert Kayser (1840-1911), in Köln ansässiger Kunsthändler, Unternehmer und ambitionierter Künstler, die gleichnamige Handelsmarke mit dem Ziel, das noch historistisch geprägte Edelzinn der von seinem Bruder Jean geleiteten elterlichen Krefelder Gießerei in den beginnenden Jugendstil zu überführen. In seinem eigens eingerichteten großen Kölner Atelier entwickelten mehrere renommierte Bildhauer, darunter Hugo Leven, Hermann Fauser und Karl Berghof, unter der Ägide des gelernten Zinngießers Kayser einen charakteristischen, im europäischen Rahmen höchst eigenständigen Stil. Auf den Weltausstellungen in Paris 1900 und im amerikanischen St. Louis 1904 sowie auf der Turiner Kunstgewerbeausstellung 1902 feierte Kayserzinn enorme, auch wirtschaftlich folgenreiche Triumphe. Das Krefelder Familienunternehmen, in dem die Kölner Entwürfe umgesetzt wurden, beschäftigte zeitweilig bis zu 800 Mitarbeiter. Das neue, bleifreie, wegen des Antimongehaltes sogenannte "Silberzinn" sollte nicht nur modernsten künstlerischen Ansprüchen genügen, sondern auch der hochwertigen ästhetischen Ausgestaltung der Wohnung und der Tafel dienen. Neben Lampen, Leuchtern, Bilderrahmen, Pokalen, Jardinieren, Vasen und Schreibutensilien entwickelten die Künstler deswegen Tafelaufsätze, Präsentierschalen, Kaffee-, Tee- und Rauchservice sowie umfassende Geschirrsätze, deren Oberflächen in dem von Zeitgenossen gerühmtem "warmen Silberglanze" erstrahlten. Alle Kayserzinn-Güsse trugen das Markenzeichen und die Modellnummern der 4000er-Serie, unter denen sie in den Geschäftsfilialen in Köln, Berlin, Frankfurt und Paris gekauft werden konnten. Die nun vorliegende Publikation bietet vor dem Hintergrund der Firmengeschichte ein reich illustriertes Porträt des erfolgreichen Kölner Produzenten Engelbert Kayser und seiner Leistung.