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Beschreibung:
183 S. : überw. Illustrationen ; 35 cm OPappband, mit silbergeprägten Rückentitel, SU
Bemerkung:
Buch in guter Erhaltung, Einband sauber und vorwiegend unbestoßen, an Kapital und Ecken stellenweise gering berieben, Seiten hell und sauber, ohne Einträge, Buchblock fest, Schutzumschlag gut, dieser etwas lagerspurig, Der Fotograf legt die Schlange auf einen Tisch, ohne Glas oder eine andere Absperrung zwischen sich und ihr, und bittet sie, sich für die nächste halbe Stunde ganz entspannt und wie zu Hause zu fühlen. Das gelingt nicht allen Models; so müssen gelegentlich mehrere Helfer für eine fotogerechte Haltung sorgen. Dem schmalschnauzigen Flusskrokodil namens Gavial droht vor lauter Stress das Herz zu versagen, und bereits ein Fingernagel kann ihm die empfindsame Haut ritzen. Aber auch dem Fotografen fällt die entspannte Grundhaltung nicht leicht, wenn ihn beidäugig die Rote Speikobra (Naja pallida) fixiert, deren Spezialität es ist, mit einem wohlgezielten Giftspritzer die Augen des Opfers außer Gefecht zu setzen. In der freien Natur sind die Reptilien dieses Bandes allesamt nicht fotografiert; aber der pechschwarze Hintergrund, der alle Details klar und ungestört hervortreten lässt, entschädigt für den Mangel an ökologischer Korrektheit. Ohnehin sind die meisten Schlangen scheu und nachtaktiv und schon deswegen in freier Wildbahn kaum vor die Linse zu bekommen. Paul Starosta, der sich mit dem Bildband "Papillons" (Spektrum der Wissenschaft 11/2002, S. 102) als Tierfotograf einen Namen gemacht hat, legt hier ein weiteres Meisterwerk vor. Ich hätte nie gedacht, dass die in Malaysia und Indonesien lebende Stachel-Erdschildkröte (Heosemys spinosa) Zebrastreifen auf der Bauchplatte hat oder dass der Schwanz des Sechsstreifigen Schnellläufers (Takydromus sexlineatus) fünfmal so lang ist wie der Rest des Körpers. Und fast sieht es so aus, als würde sich das Uganda-Dreihornchamäleon (Chamaeleo johnstoni) mit den Stacheln eines Pflanzenstiels den Buch kratzen. Die Texte vermitteln manchmal einen merkwürdigen Eindruck: Die Tiere sind wundervoll, die Menschen sind böse, denn sie drohen die Tiere auszurotten, aber es gibt gute Menschen, und das sind die Züchter, zum Beispiel die Textautoren. Das klingt platt -- selbst wenn es stimmt. Aber es tut der überragenden Qualität der Bilder keinen Abbruch.