Beschreibung:

Roter Maroquin-Einband auf 5 echten Bünden mit reicher Deckel-, Rücken-, Steh- und Innenkanten-Vergoldung, umlaufender Goldschnitt. Spiegel und Vorsätze aus Moiré-Seide, limitiert auf 980 Exemplare für den Handel weltweit (vorliegendes Exemplar: "Nr. 205"). Dazu: Kommentarband (Halblederband, Quer-Folio, 276 S.). Zusammen 2 Bände in Orig.-Acrylkassette.. Die fliegenden Vorsätze mit handschriftlichem Namenseintrag. - Die neueste Forschung geht davon aus, dass die Handschrift relative verläßlich in die höfische Umgebung der Herzöge von Holland in Den Haag lokalisiert und vermutlich auf das Jahr 1405 datiert werden kann. Die hohe Qualität der Miniaturen und die prächtige Ausstattung lassen jedenfalls einen fürstlichen Auftraggeber vermuten. - Den einzigen Hinweis auf die Provenienz der Handschrift bietet ein Besitzeintrag ("alexander Radclyff boke"), der vermuten lässt, daß sich das Buch seit dem 16. Jahrhundert in England befand. Es gelangte dann Anfang des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Britischen Museums, wo es bis heute verwahrt wird. Der prächtige Einband stammt aus dem 18. Jahrhundert. - Eine "Biblia Pauperum" hatte hauptsächlich die Aufgabe, den inneren Zusammenhang zwischen Altem und Neuem Testament in Bild und Wort überzeugend herzustellen, dies vor allem im Hinblick auf die Widerlegung des häretischen Gedankenguts der Katharer und anderer ketzerischer Bewegungen des ausgehenden Mittelalters. Die Handschrift hatte früher einmal ein anderes Format: Die heute langgezogenen Seiten waren zweifach gefaltet, so daß die Handschrift wie ein normaler Codex aussah; erst wenn der Benutzer das Buch aufschlug und ein Blatt entfaltete, präsentierte sich ihm die betreffende Bildergruppe so wie heute. - Prächtiges und vorzüglich erhaltenes Faksimile eines der prachtvollsten Bilderzyklen des Spätmittelalters zur Heiligen Schrift.