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Beschreibung:
S. 89 - 96; einige Illustrationen; 27 cm; geheftete Broschur.
Bemerkung:
Gutes Exemplar; leichte Lagerspuren; Einband etwas fleckig. - Vorderdeckel innen mit Widmung und SIGNIERT von Edwin Redslob. - Edwin Redslob (* 22. September 1884 in Weimar; ? 24. Januar 1973 in West-Berlin) war ein deutscher Kunsthistoriker, Kulturpolitiker, Publizist und Universitätsrektor. ... Von 1920 bis 1933 war er Reichskunstwart. ... (wiki) // Christoph Andreas Schlüter (auch: Christophorus Andreas Schlüter und Christophe-André Schlutter sowie Christophe André Schlutter; * 1668 in Goslar; ? 1743 ebenda) war ein deutscher Zehntner, Metallurg, Metallhüttenfachmann und Autor. ... (wiki) // " ... Die Vielfalt der Motive, die für die Kunst des Andreas Schlüter kennzeichnend ist, erklärt sich nicht nur aus seiner auch für die Epoche des Barock erstaunlichen Gestaltungskraft, sondern auch daraus, daß die Künstler jener Zeit bedenkenlos Vorbilder übernahmen, was wohl sehr oft dem ausdrücklichen Wunsch ihrer Auftraggeber entsprach. Für das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten sind Einflüsse durch entsprechende Werke von Mocchi und Girardon festgestellt; die Trauernde am Sarkophag König Friedrichs I. weist im Motiv auf die Schule Berninis hin, in der Komposition auf Girardons Richelieu-Sarkophag in der Kirche der Sorbonne. Die Frage jedoch, inwieweit auch Anregungen der niederländischen Kunst auf Schlüter eingewirkt haben, ist bisher noch wenig untersucht worden, so nahe sie schon deshalb liegt, weil seit dem Regierungsantritt des Großen Kurfürsten die Niederlande, wie auf so vielen Gebieten, auch auf dem der bildenden Kunst für Brandenburg das Vorbild geworden waren. Dem Kurfürsten Friedrich III. galten das Rathaus zu Amsterdam mit seiner reichen plastischen und Schloß Huis ten Bosch mit seiner prunkvollen malerischen Ausstattung ersichtlich als entscheidende Vorbilder für seine eigenen Bauten und deren Ausschmückung. Bereits dem Kurprinzen hatte der Rat der Stadt Amsterdam ein Monumentalwerk über das dort unmittelbar nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges errichtete Stadthaus zum Gesehenk gemacht. Es enthält eine große Zahl von Kupferstichen, die Hubertus Quellinus nach dem Bau des Jakob van Campen und den Bildwerken des Artus Quellinus, seines Bruders, hergestellt hatte (seit 1655 in mehreren Auflagen erschienen). Wegen der Klarheit und Würde der Architektur und wegen der Bedeutung des reichen plastischen Schmuckes galt dieser Bau, der dem Klassizismus im Sinne des Palladio im nördlichen Europa zum Siege verhalf, als das achte Weltwunder. Seine durch das genannte Werk verbreiteten Lösungen mythologisch-allegorischer Themen gewannen als Übertragung des Rubensstiles auf die Plastik besonders für die Bildhauer dieser Epoche entscheidende Bedeutung. Der Nachweis, daß die Kupferstiche dieses Werkes gemeinsam mit anderen von Amsterdam aus verbreiteten Vorlagen im Sinne des "Exemplum" von Schlüter benutzt worden sind und daß darüber hinaus eine Reihe von Werken der niederländischen Kunst ihn in wesentlichen Motiven weitgehend angeregt haben, bildet den hauptsächlichen Inhalt der folgenden Untersuchungen. Die Reihe beginnt mit dem Haupt der Medusa: für die Schlußsteine der beiden Seitenportale der rückwärtigen Außenfassade des Zeughauses hat Schlüter Vorlagen des Kupferstichwerkes nach Quellinus benutzt, wie die Abbildung zur Genüge erkennen läßt (Abb. 1, 2). Der Vergleich zeigt aber auch, daß Schlüter zwar die äußere Gestaltung, insbesondere die barock-ornamentale Um-Windung durch die Schlangen, von Quellinus übernahm, daß aber die geistige Konzeption in der Tiefe des Ausdruckes den Vorbildern weit überlegen ist. ? " (S. 89/90)