Beschreibung:

47 Textseiten. Mit 19 Textabbildungen, einer gefalteten, faks. Tafeln und 35 Farbtafeln. Farbig illustrierter OKart.-Einband. 24x21 cm

Bemerkung:

* Eberhard im Bart (* 11. Dezember 1445 in Urach; ? 25. Februar 1496 in Tübingen) war seit 1457 als Eberhard V. Graf von Württemberg-Urach und ab 1482 auch von Württemberg-Stuttgart sowie seit 1495 als Eberhard I. der erste regierende Herzog von Württemberg und Teck. Eberhard war ein Sohn von Graf Ludwig I. von Württemberg-Urach und dessen Gemahlin Mechthild, Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein Ludwig III. Zu seinen Erziehern gehörte der Geistliche Johannes Nauclerus, der auch später einen großen intellektuellen Einfluss auf den Grafen ausübte. Nach dem Tod seines Vaters, den 1450 im Alter von 38 Jahren die Pest hinraffte, wurde sein sechs Jahre älterer Bruder Graf Ludwig II. von Württemberg-Urach. Dieser starb aber schon 1457 mit 18 Jahren. Damit fiel der Titel an den minderjährigen Eberhard, für den eine Vormundschaft eingesetzt wurde, die von der Reichsburg Grüningen aus regierte. Diese wurden 1459 auf dem Tübinger Landtag aufgehoben und der 14-jährige Eberhard für volljährig erklärt. Die Grafschaft Württemberg-Urach entsprach dem westlichen Teil des vormaligen Württemberg, das mit dem Nürtinger Vertrag 1442 zwischen Ludwig I. und dessen jüngerem Bruder Ulrich aufgeteilt worden war. Eberhard V. bezog Schloss Urach als Residenz, das in Urach am Ostrand seines Territoriums gelegene Wasserschloss, wo schon seine Eltern residiert hatten. Die kleine Stadt war für vier Jahrzehnte Sitz der Uracher Linie und erhielt in der Residenzzeit ambitionierte Neubauten wie den der Stiftskirche St. Amandus (ab 1478) und das Spital (ab etwa 1480), als Institutionen für die Wohlfahrt des Landes.[2] Dem Grafen standen hierfür mit dem Baumeister Peter von Koblenz und dem Zimmermann Hans von Zweibrück zwei fähige Fachleute zur Verfügung, die ab etwa 1470 das Bauwesen in der Grafschaft prägten. Später verlegte Eberhard die Residenz nach Stuttgart und regierte ab 1483 von dort das wiedervereinigte Württemberg. Von Mai bis November 1468 unternahm Graf Eberhard eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, wo er und seine 24 adligen Begleiter (Christoph von Baden et al.) am 12. Juli 1468 in der Grabeskirche zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wurden. Seinen Beinamen ?im Bart? soll er einem auf der Pilgerreise geleisteten Gelübde verdanken, dem zufolge er sich den Bart in Zukunft nicht mehr schneiden werde. Der Graf schloss 1474 eine prestigeträchtige Ehe mit der oberitalienischen Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua aus einem sehr angesehenen und vermögenden Geschlecht. Nach der kirchlichen Trauung am 12. April im Dom zu Mantua fand in Urach am 4. Juli ein ?Beilager? statt. Eine Beschreibung der Hochzeitsfeier zeigt die Teilnahme von vielen hochrangigen Herren und Damen. Die 14.000 Gäste verzehrten 165.000 Laib Brot und über 150.000 Liter Wein. Ab Januar 1475 nahm Eberhard an dem Neusser Krieg gegen Karl den Kühnen von Burgund teil und begab sich zu dem Reichsheer, das über Köln schließlich von Neuss eintraf und die Belagerung durch die burgundischen Truppen im Juni des Jahres beendete. Barbara hatte zeitlebens Heimweh nach Italien. Die einzige Tochter aus dieser Ehe verstarb im Säuglingsalter. Eberhard hatte noch Kinder ?von ledigen Frauen außerhalb der Ehe geboren?. Ludwig Wirtemberger (1465?1495) und Hans Wirtemberger wurden aufgrund der guten Beziehungen Eberhards zu Kaiser Friedrich III. 1484 von diesem in den Stand versetzt, als seien sie ehelich geboren. Darüber hinaus soll er weitere Kinder aus der Beziehung mit Ottilie von Gosheim gehabt haben. Nach Ludwig folgten Gregor Lamparter von Greifenstein und Margarete Wirtemberger (? 1493). Die Mutter der Franziskanernonne Katharine Wirtemberger blieb wie die von Hans ungenannt. Eberhard starb 1496 im Schloss Tübingen an Fieber, roter Ruhr und Blasengeschwüren. Sein Todestag war der dies St. Matthiae, nach dem Römischen Kalender ante diem VI kalendas marciij (6. Tag vor den Kalenden des März). Da er in einem Schaltjahr in der letzten Februarwoche starb, war dies der 25. Februar, jedoch wird irrtümlich in vielen modernen Quellen der 24. Februar als Todestag angegeben. Auch nach dem Heiligenkalender wurde der Matthiastag in Schaltjahren am 25. Februar begangen. Begraben wurde er zunächst im Stift St. Peter auf dem Einsiedel. Später wurde sein Leichnam in die Stiftskirche Tübingen überführt. Rezeption: Schon die Zeitgenossen bewunderten Eberhards geistige Fähigkeiten. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert hat dann die patriotisch gesinnte württembergische Geschichtsschreibung den ersten Herzog verklärt. So wurde ihm zu Ehren seine Büste in der Walhalla aufgestellt. Ferner wird er in ?Preisend mit viel schönen Reden? als ?Eberhard, der mit dem Barte, Württembergs geliebter Herr? charakterisiert, was auf dem Gedicht Der reichste Fürst von Justinus Kerner beruht. In diesem sogenannten ?Württembergerlied? wird er als der reichste Fürst unter den deutschen Fürsten besungen, weil er unbesorgt bei jedem seiner Untertanen Unterschlupf angeboten bekomme, ohne Angst um Leben oder Eigentum haben zu müssen. In dieser Ballade heißt es bildlich: ?? ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Untertan in Schoß.? Zu diesem Satz steht ein Denkmal des Bildhauers Paul Müller, die Eberhardsgruppe, im Schlossgarten zu Stuttgart. Eine unvoreingenommene Beurteilung seiner Person hat laut Deigendesch aber auch zu berücksichtigen, dass er unter den Fürsten seiner Zeit eine deutliche ?Judenfeindschaft? zeigte.(Quelle Wikipedia)