Beschreibung:

283 Seiten mit 8 sw. Abb. Gr. 8° (23x15,5cm), Softcover/Paperback

Bemerkung:

Zustand: Sehr gut. Einband etwas beschabt. - Das Vermächtnis der Besatzung Die brutale Besatzung Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht ging einher mit der Vernichtung der jüdischen Gemeinden, mit Unterdrückung und ökonomischer Ausplünderung. Diese nur unzureichend aufgearbeitete Vergangenheit belastet die deutsch-griechischen Beziehungen bis heute, und die tiefe Wirtschaftskrise in Griechenland ließ die historisch bedingten Spannungen mit Deutschland erneut aufleben. Die Historikerin Katefina Krälovä beschäftigt sich eingehend mit der Zeit der Okkupation, den Folgen für die griechische Bevölkerung und den politischen Debatten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert den Umgang mit deutschen Kriegsverbrechen, die Diskussion um Entschädigungszahlungen an zivile Opfer und setzt sich mit der Frage nach heute bestehenden moralischen wie finanziellen Verpflichtungen Deutschlands gegenüber Griechenland auseinander. Sie beschreibt zugleich die diplomatische wie wirtschaftliche Annäherung der beiden Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes und zeichnet die erinnerungspolitischen Debatten nach. - Verlagstext der gebundenen Ausgabe: "Die Okkupation Griechenlands durch die Deutsche Wehrmacht beeinflusst bis heute das deutsch-griechische Verhältnis. Katerina Králová nimmt die bilaterale Beziehungsgeschichte in den Blick. Ihr Buch bietet grundlegendes Wissen für eine sachliche Diskussion fernab aller Klischees. Ein gemeinsames deutsch-griechisches Erinnern an die Besatzungszeit gibt es (noch) nicht. In Griechenland ist das Geschehen unvergessen, in Deutschland hingegen werden die Greueltaten der Besatzer an der griechischen Zivilbevölkerung verdrängt oder beschwiegen. Die Asymmetrie der Vergangenheitsbewältigungen beeinflusst bis heute das Verhältnis zwischen den Ländern. Wissensdefizite führen zu Polarisierungen, wie die aktuelle politische Berichterstattung zeigt. Von der deutschen Besatzungspolitik und den direkten Folgen für Griechenland und seine Bevölkerung ausgehend, verfolgt Katerina Králová die deutsch-griechischen Beziehungen seit 1940: über die Restauration in Griechenland nach dem Krieg, die Wiederaufnahme der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen, die Strafverfolgung von NS-Kriegsverbrechern und die Debatten um die Reparationsfrage im Zuge des Ost-West-Konflikts, der Wiedervereinigung Deutschlands und der jüngsten Vergangenheit. Das Buch der Historikerin bietet eine verständliche Darstellung der Geschichte bis hin zu den aktuellen Entwicklungen. Die dargestellten Fakten und Zusammenhänge machen die Dringlichkeit der deutschen Aufarbeitung deutlich und mahnen ein nachhaltiges Geschichtsverständnis in beiden Ländern an. In der Tschechischen Republik und in Griechenland ist das Buch bereits publiziert, jetzt folgt die deutsche Übersetzung." - Katerina Králová, Historikerin, ist Professorin an der Karls-Universität Prag. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Zeitgeschichte Griechenlands und Südosteuropas sowie den griechisch-tschechischen Beziehungen. Zuletzt erschien von ihr das zusammen mit Kostas Tsivos verfasste Buch Unsere Tränen sind getrocknet. Griechische Flüchtlinge in der Tschechoslowakei, Verlag Alexandria 2015. ISBN: 9783742500045