Beschreibung:

175 Seiten; zahlr. Tabellen; 29,5 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; minimalste Lagerspuren. - Reprint / Nachdruck der Ausgabe 1984 (hrsg. von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/M.) - Die nachfolgende unveränderte Reprint (der lediglich aus technischen Gründen in kleinerem Format erscheint) soll der weiteren Arbeit zur Erforschung der NS-Zeit in Frankfurt dienen. Wir danken ganz besonders Herrn Adolf Diamant, der uns in unserer Arbeit unterstützt, daß er einer solchen für die Forschungsarbeit nötigen Neuherausgabe des vergriffenen Textes zugestimmt hat. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, daß es durch die Forschungsarbeit von Herrn Adolf Diamant ein weiteres sehr wichtiges Hilfsmittel für das Studium der NS-Zeit in Frankfurt/M gibt: Sein Buch über die GESTAPO in Frankfurt/M ist ein einzigartiges Dokument, über Aufbau und Zusammensetzung dieses zentralen Instrumentes der Nazi-Diktatur. Es zeigt, daß die Täter, die nach 1945 ja nicht vom Erdboden verschluckt waren, Namen und Adresse hatten. Beide von Adolf Diamant herausgegeben Bücher über das Wirken des NS-Regimes in Frankfurt/M mahnen uns, daß eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Geschichte die Kenntnis der Geschichte der Opfer und die Kenntnis der Geschichte der Täter erfordert. ? (Vorwort Benjamin Ortmeyer) // ... Man kann die Gefühle und Gedanken der Deportierten, die in den Güterwaggons nach den Vernichtungslagern des Ostens fuhren, nicht beschreiben. Weinende Kinder, verzweifelte Mütter und auf tiefste depremierte Menschen, darunter Professoren, Ärzte und verdiente Wissenschaftler, rollten ins Ungewisse der Zukunft. Der Bestimmungsort war unbekannt. Auch die Ankunft in Auschwitz und das Durchlaufen der Selektionsrampe sagte noch nichts von dem schrecklichen Tod in den Gaskammern, den die anderen Deportierten erleiden mußten. Wenn man die quälend lange Liste der Deportierten durchsieht, kann man nicht erfassen, welche erschütternde Tragik sich dahinter verbirgt. Nur noch die wenigen Überlebenden, darunter der Unterzeichnete, können der Nachwelt übermitteln, was es bedeutet, aus langvertrauter Umgebung, von Freunden und Familie gewaltsam herausgerissen zu werden und in erniedrigenden Umständen - unter den Augen unbeteiligter christlicher Bürger - wie Verbrecher zu den Zügen geführt zu werden. Den zufällig überlebenden dieser infernalischen Schrecknisse steckt der brennende Stachel des unmenschlichen Geschehens tief im Fleisch. So entsteht die tiefe Verpflichtung derer hier zu gedenken, die um ihres Glaubens willen gepeinigt und ermordet wurden. Die schreckliche Bilanz ergibt folgendes: Von den 10231 Juden, die aus Frankfurt deportiert wurden, wurden rund 670, meist alte und schwer kranke Menschen, aus Theresienstadt nach Frankfurt am Main zurückgeholt, einige wenige Juden tauchten aus der Illegalität auf, die Vernichtungslager überlebten nur eine Handvoll Juden. Umgekommen sind von den aus Frankfurt deportierten Juden rund 9.500. (Vorwort A. Diamant, 1984)