Beschreibung:

231 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Text deutsch und französisch. - Wer ist César als Mensch? Seine Persönlichkeit ist mindestens ebenso vielfältig wie sein Werk, und sie erscheint in noch viel höherem Maße widersprüchlich. Er ist das Opfer der Zeitungsschreiber, denen es an pittoresken Anekdoten aus der Pariser Gesellschaft gebricht, und noch heute, auf dem Gipfel des Ruhms, verblüfft und verwirrt er zahlreiche Kritiker. Der Fehler besteht darin, César in irgendeine begriffliche, stilistische oder gesellschaftliche Kategorie einordnen zu wollen. Man muß ihn als das nehmen, was er ist, d.h. stets er selbst durch zahllose Facetten. So wie er ist, muß man- ihn akzeptieren oder ablehnen. Michel Ragon, der ihn 1967 als französischer Kommissar bei der Biennale von Säo Paulo zum Star seiner Auswahl machte, hat es schließlich verstanden, ihn gut zu beschreiben : " Welch komplexe Gestalt ist dieser Künstler, der... manchmal gegenständlich, manchmal abstrakt ist, und dies gelegentlich zum gleichen Zeitpunkt, der sich einer Gruppe nur anschließt, um sie schleunigst wieder zu verlassen, nur ... seiner Lust und Laune zu gehorchen scheint und sich manchmal in Spaß und Humor ergeht, um dann wieder zu unerwarteter Ernsthaftigkeit zurückzufinden. Ein vollblütiger Südländer, hinter dessen Clownerien sich eine ewige Unruhe verbirgt, der von den mit seinen Werkzeugen eingefangenen Phantomen leidenschaftlich besessen ist, der es frech wagt, komprimierte Autos auszustellen, als seien sie sein Werk - der aber gleichzeitig, wenn er will, eine solche Vollkommenheit an den Tag legt, daß man von ihm schreiben konnte, er sei der Benvenuto Cellini des Schrotts. "x - Die ganze Erklärung liegt in der Tat - wie ich es immer wieder gesagt habe - in einer bei César bestehenden grundlegenden Dualität zwischen dem Homo faber, dem liebevollen und anspruchsvollen Meister der Materie, und dem Homo ludens, dem geblendeten und allen Versuchungen erliegenden Dichter der modernen Natur, dem visionären Forscher mit ewig neuem Blick. Bei ihm geht der Wahl die Qual voraus. Sobald die Entscheidung getroffen ist, bekundet der Künstler die Sicherheit seines Instinkts und sein Verantwortungsbewußtsein. Von da an spricht César logischerweise gleichzeitig wie Rodin und wie Duchamp.