Beschreibung:

63, (1) Seiten. Mit sehr zahlreichen, meist ganzseitigen Fotografien. Illustrierte Originalbroschur. (Einband am Rücken mit Gebrauchsspuren. Zwei Seiten mit etwas Papierabrieb ohne Text- oder Bildbeeinträchtigung. Einige, zarte Bleistiftrandanstreichungen). 21x15 cm

Bemerkung:

* Sehr selten ! ----- Arnold Heinrich Fanck (* 6. März 1889 in Frankenthal, Rheinpfalz; ? 28. September 1974 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Geologe, Fotograf, Erfinder, Filmdarsteller, Kameramann, Filmproduzent, Drehbuch- und Buchautor sowie Filmregisseur. Er gilt neben Sepp Allgeier weltweit als Pionier des Berg-, Sport-, Ski- und Naturfilms, zusammen mit Allgeier als Erfinder des Bergfilms bzw. des gleichnamigen Filmgenres. (Quelle Wikipedia) ----- S.O.S. Eisberg ist ein deutscher Spielfilm von Arnold Fanck aus den Jahren 1932/1933, in dem sich Elemente des Bergfilmdramas und des Katastrophenfilms mischen. Zu den Vorbildern gehört das ?Pol-Hörspiel? der späten Weimarer Republik, SOS ? rao rao ? Foyn ? ?Krassin? rettet ?Italia? von Friedrich Wolf, der Drehbuch-Mitautor von S.O.S. Eisberg war. Zu Beginn des Jahres 1932 erhielt Fanck eine Anfrage aus Hollywood, ob er für Universal Pictures einen ?Natur-Spielfilm? realisieren wolle. Dabei schwebte den deutsch-amerikanischen Filmindustriellen ein mit Fancks Filmen Die weiße Hölle vom Piz Palü bzw. Stürme über dem Montblanc vergleichbares Projekt vor, da beide auch in den Vereinigten Staaten erfolgreich in den Kinos gelaufen waren. Fancks erster Vorschlag, am Mount McKinley in Alaska zu drehen, überzeugte die Universal-Filmbosse nicht; es sollte wohl ein weitaus spektakulärer Drehort gefunden werden, ein Umfeld, das eine filmische Steigerung des beim Kinobesucher bereits eingeführten Themas Berge, Schnee und Eis versprach. In Fancks Mitarbeiterkreis, Sepp Allgeier, Richard Angst und Bernhard Villinger, gab es bereits seit 1913 bzw. 1926 einschlägige Erfahrungen mit Grönland bzw. dem Polarkreis. Fanck hatte sich schon früher mit dem Drehort Grönland befasst, er schrieb beispielsweise 1926 das Manuskript für den Film Milak, der Grönlandjäger. Die im Drama endenden Grönland-Expeditionen von Umberto Nobile mit dem Luftschiff Italia 1928 und von Alfred Wegener 1930 waren im kollektiven Gedächtnis der damaligen Zeit präsent, so dass einem spektakulären Kinofilm über Grönland das Vorfeld bereitet schien. Fanck übermittelte sein Exposé kostspielig per Telegramm nach Hollywood und reiste mit seiner Sekretärin und Freundin Elisabeth Kind (1908?1995) im Mai 1932 auf der Bremen nach New York City und von dort per Eisenbahn quer durch den nordamerikanischen Kontinent bis nach Los Angeles. Dort wurde er von Paul Kohner begrüßt und von Studioboss Carl Laemmle erwartet, die zu seinen Ehren einen Empfang mit Hollywood-Größen wie Marlene Dietrich und Greta Garbo veranstalteten.[10] Das filmische Vorhaben erhielt ein Budget von 1 Million Reichsmark, das bis zu diesem Zeitpunkt teuerste und aufwändigste Projekt der Filmgeschichte. Grönland war ein seinerzeit (von 1776 bis 1948) für Touristen bzw. Ausländer gesperrtes Territorium; für Dreharbeiten mit Schauspielern bedurfte es daher einer Umgehung dieser Bestimmung für die dänischen Behörden. Kurzerhand wurden die Dreharbeiten mit Hilfe des Ethnologen und Polarforschers Knud Rasmussen, der auch die Schirmherrschaft für den Film übernahm, als wissenschaftliche Expedition deklariert. Zusätzlich wurden die Glaziologen Fritz Loewe und Ernst Sorge engagiert, die sich bereits durch ihre Teilnahme an Expeditionen des Alfred Wegener einen Namen gemacht hatten. Während Fanck die wagemutige deutsche Pilotin Elly Beinhorn als Hauptdarstellerin präferierte, setzten Universal Pictures die durch Fanck zuvor bereits eingeführte Darstellerin Leni Riefenstahl durch. Beinhorn mag ihnen vom Typ her als etwas zu herb für den US-amerikanischen Geschmack gewirkt haben. Sie war zudem zu einer fliegerischen Erdumrundung unterwegs, die ihre Teilnahme am Dreh aussichtslos erscheinen ließ. Das Drehbuch von S.O.S. Eisberg basiert auf Motiven einer Hörspielvorlage von Friedrich Wolf, die den Absturz des Luftschiffes Italia im nördlichen Eismeer im Jahr 1928 und die sich daran anschließende internationale Rettungsaktion behandelt. Betont die Vorlage noch die Rolle des Funkverkehrs für die internationale Solidarität (italienische Havaristen werden durch einen sowjetischen Eisbrecher gerettet), so wird S.O.S. Eisberg aus nationaler Perspektive erzählt: Eine deutsche Funkstation koordiniert die Suchaktion, ein deutsches Flugzeug mit einem deutschen Piloten verheißt Rettung, der deutsche Pilot kommandiert Eskimos. Fanck arbeitete mit seinem bewährten Kamerateam um Richard Angst und Hans Schneeberger, auch die Hauptdarstellerin Leni Riefenstahl gehörte bereits seit mehreren Jahren zu Fancks ständigen Mitwirkenden. Mit ihr wie auch dem Piloten Ernst Udet hatte er bereits Die weiße Hölle vom Piz Palü (1929) sowie Stürme über dem Mont Blanc (1930) gedreht. Der Film wurde als deutsch-amerikanische Koproduktion durch Universal Pictures und die Deutsche Universal Film A. G. realisiert. Wie zur Zeit des frühen Tonfilms oft üblich, wurde in zwei verschiedenen Sprachfassungen gedreht, hier in deutsch und englisch. Beide unterscheiden sich inhaltlich, insbesondere zu Beginn und am Ende. Der Großteil der Dreharbeiten fand im Sommer 1932 in der Umgebung der Siedlung Uummannaq auf Grönland statt, einige Szenen wurden 1933 in den Schweizer Alpen nachgedreht. Fancks Autobiografie zufolge sei das nicht benötigte Filmmaterial nach Fertigstellung der deutschsprachigen Fassung des Films im Sommer 1933 ?durch den Irrtum eines kleinen Angestellten des Kopierwerkes? vernichtet worden. Dies ließ sich bisher weder bestätigen noch widerlegen, zumal das originale Kamera-Negativ als verschollen gilt... Im Abspann des nach der Machtabtretung an die Nationalsozialisten 1933 uraufgeführten Films wird Drehbuch-Mitautor Friedrich Wolf wegen dessen jüdischer Herkunft und seiner Mitgliedschaft in der KPD nicht erwähnt. Der ebenfalls jüdische und politisch links orientierte Komponist der Filmmusik, Paul Dessau, war zum Zeitpunkt der Uraufführung bereits mit seiner Familie nach Frankreich emigriert. Er wurde während der Tonaufnahmen zur Filmmusik von einem Mitwirkenden des Tonfilmorchesters Tofio denunziert. Seine Filmpartitur ist verschollen, lediglich ein Fragment mit dem Titel ?Sendestationen (S.O.S.)? ist im Archiv der Berliner Akademie der Künste erhalten. Im Februar 1934 emigrierte auch der jüdische Polarforscher Fritz Loewe, nachdem ihn sein langjähriger Expeditionskamerad Ernst Sorge denunziert hatte. Alle Filmsequenzen mit Fritz Loewe waren unerwünscht und wurden bei der Zusammenstellung des Filmmaterials auf Veranlassung der Geheimen Staatspolizei nicht verwendet.(Quelle Wikipedia)