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17,5 x 10,3 cm, Doppelblatt
Bemerkung:
Durchgehender Querfalz und Falzeinrisse. Sofie Menter schreibt an eine unbekannte Freundin Jella: "... In großer Eile bitte ich Dich, mir nach Lemberg (Hotel Georg) mitzutheilen ob Du geneigt bist, sämtliche Kinder von Baron Dreifuß zu unterrichten u. was Deine Bedingungen sind. Da die Baronin wie m ir scheint nicht über 3 fl. pro Stunde bezahlen möchte, hat sie mich gebeten ihr Deine Ansprüche erst kund zu geben u. wird sie sich alsdann höchst drei- u. -eigenführig zu Dir bemühen - Noch will ich Dich aufmerksam machen daß sie die Leiterinnen bei sich ins Haus nehmen wollen, auch dann, wenn sie nich ganz bei sich sind (in Bezug auf das Klavierspiel) aber außerdem sind es reizende Mädchen die Dir gewiß gefallen werden - Verzeihe meine große Eile u. mein fürchterliches Gekritzel aber ich befinde mich wie gewöhnlich auf einer großen Hetzjagd - ...". " ?Die berühmte Pianistin Sophie Menter ist [?] im Alter von 72 Jahren in der vergangenen Nacht gestorben. ?So viele nennen sich in der Musik meine Kinder,? heißt es in einem Briefe Liszts an den Grafen Apponyi. ?Sophie Menter aber,? setzte der Meister hinzu, ?ist mein einziges legitimes Kind.? Mit der großen Künstlerin, die in ihrer Vaterstadt München der Tod ereilt hat, stirbt eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Weimarer Pianistentradition. Bülow und Liszt haben ihr, die aus dem Münchner Konservatorium hervorgegangen war, die letzte Feile ihrer Ausbildung gegeben. Neben Therese Carreno, die ebenfalls während der Kriegswirren vom Tode ereilt wurde, hatte sie sich in die Reihe der allerersten Pianistinnen emporgeschwungen, die nach dem Tode Klara Schumanns berühmt geworden sind. War die Spanierin feurig und temperamentvoll rassig, so fesselte Sophie Menter durch ihre Noblesse und die ruhige Plastik ihres Spiels. Fürsten haben ihr gehuldigt und sie mit kostbaren Geschenken überhäuft. Durch ganz Europa, nach Amerika, ja bis nach Persien haben sie ihre Konzertreisen geführt, die ihr ein großes Vermögen eingetragen haben. [?] Gelegentlich hatte sich Sophie Menter auch als Komponistin versucht und die Musik zu einem Märchenballett geschrieben. Ihre Leichenfeier findet morgen nachmittag aus dem südlichen Friedhof in München statt.? ? Nachruf in der Wiener Neuen Freien Presse vom 26. Februar 1918