Beschreibung:

741 S., Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Sehr sauber erhalten. - Mit seinem Buch Der Mythos vom Zivilisationsprozeß, dessen erster Band, Nacktheit und Scham, 1988 und dessen zweiter Band, Intimität, 1990 erschienen ist, hat Hans Peter Duerr in den Kultur- und Sozialwissenschaften eine zum Teil erbittert geführte Kontroverse ausgelöst, an der sich aufgrund des fächerübergreifenden Ansatzes Vertreter der verschiedensten Disziplinen, vor allem Historiker, Ethnologen, Philosophen, Soziologen sowie Kunst- und Literaturwissenschaftler beteiligt haben. Im Gesamtprojekt argumentiert Hans Peter Duerr gegen die vor allem im deutschsprachigen Bereich dominierende Zivilisationstheorie, indem er zu zeigen versucht, daß von einer allgemeinen und langfristigen Evolution der Gesittung hin zu stärkerer und gleichmäßigerer Triebkontrolle und »Affektmodellierung« sowie von einer sukzessiven Umformung der Fremd- in Eigenzwänge während der letzten Jahrtausende nicht die Rede sein kann. Im vorliegenden dritten Band wendet sich Hans Peter Duerr in erster Linie gegen die Behauptung, noch die frühe Neuzeit habe einen Persönlichkeitstypus hervorgebracht, der im Gegensatz zum heutigen zu einer »hemmungsloseren Sättigung von Lust an Frauen oder auch von Haß in der Zerstörung und Qual alles dessen, was Feind ist« (Elias) bereit gewesen sei, während wir Heutigen selbst als Krieger oder Verbrecher normalerweise von umfassenderen internalisierten Regeln und Verboten eingeengt und gebändigt seien... ISBN 3518404881