Beschreibung:

352 Seiten : Illustrationen ; 25 cm, 800 g. Kart.

Bemerkung:

Verlagsneues Exemplar. - Hier werden zum ersten Mal umfassend verschiedene theaternahe Therapieformen wie Gestalttherapie, Psychodrama und Theatertherapie in den Blick genommen. In einer Gesellschaft der Beschleunigung, Digitalisierung und damit auch Entkörperung, einer Gesellschaft, die von Machtdiskursen geprägt ist, die je spezifische Definitionen von Gesundheit und Krankheit hervorbringen, geht die Autorin der Frage nach, wie theaternahe Therapieformen als Teil des Systems wirken und sich dazu durch ihre Praxis positionieren. In theaternahen Therapieformen findet eine grundsätzlich andere Einbeziehung von Körper und Bewegung statt: Der Körper wird nicht nur sitzend, sehend, hörend und sprechend eingesetzt, sondern vor allem gelangt das Wahrnehmen des Körpers und dessen Bewegung selbst in den Fokus. Ausgehend von der These, dass der Einbezug des Körpers das gesamte Relationsgefüge der Therapie transformiert hat, untersucht das Buch die Beziehungen von Theater und Therapie, Therapie und Gesellschaft sowie die Praxis verkörperter Beziehungen in den Therapien selbst. Aspekte von Zeug_innenschaft, Phänomene der Resonanz und Wiederholung in ihren gezielten (und ungezielten) Ausprägungen, wie auch die Herstellung von Dramaturgien der Wahrnehmung und Handlung unter besonderer Berücksichtigung des Umgangs mit Zeit in einer beschleunigten Gesellschaft werden dabei fokussiert. Die zahlreichen Praxisbeispiele aus Ausbildung und Therapie machen das vorliegende Buch zu einem Handwerkszeug für sämtliche körperorientierte, therapeutische Verfahren. -- Inhalt: Theatralität -- Praxisforschung zu theaternahen Therapieformen. Eine erweiterte Aufführungsanalyse - oder was es heißt, Teil der Praxis zu sein und über diese zu schreiben -- Körper im Raum - Dramaturgien der Wahrnehmung und Handlung -- Die Physizität des Raumes -- Raum I: Masken fallen - oder die Dramaturgie der Wahrnehmung -- Der Körper als Wahrnehmungsinstrument -- Das Verständnis von Wahrnehmung in der Gestalttherapie -- Das Kontaktprozessmodell -- "Am Du zum Ich werden" -- Raum II: Die Dramaturgie der Handlung und des Übergangs -- Der Körper als Prozessmedium, als Individual- und Gruppenkörper? -- Theatertherapie: "Dramatische Realität", "dramatische Distanz" und die Bedeutung von Übergängen -- Raum I + Raum II = Therapie als Übergangsraum? Als Lücke? Als verbindendes Element? -- Gender Trouble - Wiederholung und Differenz -- Performanz von Geschlecht in der Praxis-zwei Beispiele -- Die Unmöglichkeit der Wahl? -- "Wenn ich's mir wünschen könnte ..." -- Aufstellungsarbeit - verkörperte Relationen in Bewegung -- Gezielte Wiederholung -- Aufstellungsarbeit als multiple Resonanzsphäre -- Gabe- und Rück-Gabe-Rituale -- Ritual der Annahme des Erbes ein Beispiel aus der theatertherapeutischen Aufstellungsarbeit -- Das Ritual der Rück-Gabe mittels eines symbolischen Gegenstands - ein Beispiel aus der gestalttherapeutischen Aufstellungsarbeit -- Das Ritual der Rück-Gabe mittels Verkörperung durch Menschen - ein Beispiel einer psychodramatischen Aufstellungsarbeit -- Annahme und Rück-Gabe als ritualisierte Bewegung im "Zwischen" -- Zeug_innenschaft -- Theatralität und Zeug_innenschaft als Akte spezifischer Verkörperungen -- Zeug_innenschaft und Therapie -- Grundbedingungen der Zeug_innenschaft oder deren besondere Relevanz zwischen Geheimnis, Scham und Veröffentlichung im Kontext von Therapie -- Formen von Zeug_innenschaft -- Distanzierte Zuschauer_in oder involvierte Zeug_in? Zeug_innenschaft abseits der Dichotomie -- Formen des Selbstbezeugnisses -- Risiken der Zeug_innenschaft -- Rhythmen und Dramaturgien der Zeit -- Dynamisierung der Welt - Dynamisierung im Therapiesektor -- Dramaturgien derzeit -- Rhythmizität der Krankheit: ein Fallbeispiel - Resümee. ISBN 9783897971127