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413 Seiten : Illustration ; 21 cm. Originalbroschur.
Bemerkung:
Neues Exemplar - Die Psychoanalysekritik von Karl Jaspers (1883-1969) steht im Mittelpunkt dieser von den Universitäten Zürich und Tübingen preisgekrönten Studie. Jaspers' Argumente wider Freuds Denken werden sowohl in medizintheoretischer als auch in existenzphilosophischer Hinsicht untersucht, wobei Max Webers Theorie der Moderne als Leitfaden der Interpretation dient. Bislang unveröffentlichte Quellen legen frei, wie Karl Jaspers auf Untergang und Wiederaufstieg der Psychoanalyse vor und nach 1945 reagierte. Dabei erweist sich seine scharfe Kontroverse mit Alexander Mitscherlich und Viktor von Weizsäcker als entscheidend für die Geschichte der Psychoanalyse in der Bundesrepublik. Medizinethisch aufschlussreich ist die in diesem Rahmen geführte Diskussion über die Grenzen ärztlicher Autorität in der Psychotherapie. Auch sie verweist auf die leitende Frage der Untersuchung nach einer individuell zu verantwortenden Lebensführung in der Moderne. - Inhalt: Zur Kritik der Psychoanalyse 1913-1920 -- Die Allgemeine Psychopathologie 1913 -- Jaspers und die Heidelberger Psychiatrie -- Psychopathologie zwischen Natur- und Geisteswissenschaften -- Erste Kritik der Psychoanalyse 1913 -- Kritiker der Psychoanalyse vor Jaspers -- Psychoanalyse als "Verstehende Psychologie" -- Resonanzen auf Jaspers' Psychoanalysekritik -- Entwickelte Kritik der Psychoanalyse 1920 -- Was bleibt? Pierre Janet und Freuds Studien über Hysterie -- Neurosenlehre als Kulturkritik -- Praktische Kritik der Psychoanalyse 1913-1920 -- Suggestion und psychoanalytische "Beichte" -- "Existentielle Kommunikation" oder "Arbeit am Widerstand" -- Zur Lebensführung in der Moderne -- Max Weber als >Krisen<-Indikator -- "Entzauberung der Welt" und intellektuelle Lebensführung -- Die Geistige Situation der Zeit 1931 -- Diagnose der Moderne zwischen Hybris und Bescheidenheit -- "Philosophische" Lebensführung aus protestantischem "Geist" -- Charismatische Traditionen: Universität und "Leben des Hauses" -- Lebensführung im Blick auf Max Weber -- Zur Kritik der Psychoanalyse 1931 -- Max Webers "Wissenschaftslehre" -- "Wertfreie" Wissenschaft in der Moderne -- Monokausale Forschung und Geschichtsphilosophie -- Karl Jaspers und die Wissenschaften vom Menschen -- Kritik der Ideologien: Marxismus, Rassenhygiene und Psychoanalyse -- Psychoanalyse im Spiegel der >Erotischen Bewegung< um Otto Gross -- Exkurs: Sigmund Freud - Über eine Weltanschauung -- Zur Kritik der Psychoanalyse 1941 -- Historischer Idealtypus? Psychoanalyse im Nationalsozialismus -- >Existentielle< Selbstreflexion und fakultative >Lehranalyse< -- Finale und instrumentelle Ziele der Psychotherapie -- Lob der Psychosomatik -- Zur Gründung der Psychosomatischen Klinik in Heidelberg 1946-1949 -- Denkschriften zur Psychosomatischen Medizin -- Viktor von Weizsäcker: "Wiedergutmachung" und Psychoanalyse -- Alexander Mitscherlich: Synkretismus der Psychotherapie im >Göring-Institut< -- Streit der Fakultäten - " ... die Katze aus dem Sack" -- Jaspers' Plädoyer für eine Psychoanalyse unter Mitscherlich -- Gründung der Abteilung für allgemeine Therapie -- Exkurs: Jaspers zur Medizin im Nationalsozialismus -- Zur Kritik der psychoanalytischen Psychosomatik 1949-1953 -- Psychosomatische Provokationen -- Viktor v. Weizsäckers Apologie des "ungelebten Lebens" -- Alexander Mitscherlich: Von der "Selbstverborgenheit des Sinnes" -- Jaspers' Reaktionen 1950-1953 -- Amerikanische Verhältnisse? Hannah Arendt zur Psychoanalyse (1) -- "Biologische" Grenzen der psychosomatischen "Heilslehren" -- Kontroverse um die L ehranalyse -- "Brauchbar ist der Einschulbare" -- "Wahrhaftigkeit" dem "Du gegenüber" -- Kritik oder Politik? -- Exkurs: Psychoanalytische Kritik der Lehranalyse -- Zur Kritik von Psychoanalyse und Gesellschaft 1950-1968 -- Totalitarismus und "Gegenpropaganda" 1950-1954 -- Psychoanalyse und "Säkularisierung" - Carl Friedrich v. Weizsäcker contra Jaspers -- "Autoritätsverlust" als Ursache totalitärer Herrschaft -- Vernunft und Widervernunft in dieser Zeit -- "Kulturelle Freiheit" oder "Zwangsanalyse"? Hannah Arendt zur Psychoanalyse (2) -- Lebensführung in der Bundesrepublik 1964-1968 -- "Fernsehuniversität" über Psychoanalyse und "Wertfreiheit" -- Freud für die "vaterlose Gesellschaft" -- Jürgen Habermas' Utopie der "Selbstaufklärung" -- Zusammenfassung und Ausblick -- Zwischen Kritik und Spekulation. Ideengeschichtliches Nachwort zur zweiten Auflage. ISBN 9783772828379