Beschreibung:

Frontispiz; 48 S. mit Abb., sowie 93 Tafeln mit Illustr.; 26,5 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband.

Bemerkung:

Sehr gutes, sauberes Exemplar. - Willy Kurth (Wilhelm Carl Albert Kurth) (* 21. November 1881 in Berlin; ? 28. Dezember 1963 in Oberhof) war ein deutscher Kunsthistoriker. Von 1908 bis 1912 studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Geschichte an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und wurde dort 1912 promoviert 1912. Von 1913 bis 1946 war er Abteilungsleiter der Berliner Staatlichen Museen. Er wurde 1924 Kustos im Kupferstichkabinett und 1930 zum Professor ernannt. Von 1946 bis 1963 war er Direktor (ab 1956 Generaldirektor) der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci. Von 1946 bis zu seinem Tode lehrte er außerdem Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Kurth war u. a. 1951 bei der Käthe-Kollwitz-Ausstellung der Akademie der Künste maßgeblich an der Ausstellungskonzeption und der wissenschaftliche Bearbeitung des Katalogs beteiligt. ? (wiki) // " ... Leselust und Bilderfreude gehen Hand in Hand, und durch jene Bilddrucke von der Holztafel und der Kupferplatte bekam auch nun der kleine Mann auf dem Markt gute Kunst in die Hand, die bis dahin nur ein Vorrecht der Großen gewesen war. Jene beiden großen Erfindungen sind echt deutscher Natur und wahrhaft volkstümlich. Mit leidenschaftlichem Bekennertum ergreift Dürer diese starke Volkskunst, in ihr kann sein heißer Drang zur Mitteilung sich schneller eine Gemeinde schaffen als im Altarbild. Gewiß ruht auch der Stoff, den er seiner Gemeinde darzubieten vermag, noch ganz auf dem christlichen Bekenntnis, und sein Weltbild liegt, wie das seines Volkes, in religiösen Vorstellungen verborgen. Liebe war gleich der Liebe der einzigen Mutter, die es gegeben: der Mutter Maria,- Leiden war gleich dem einzigen Dulder, den es gegeben: dem Heiland, und wo immer der Seele Freude oder des Gemütes Leiden des Menschen jubelt oder trauert, er findet für diese Stunden stets ein Bild in seinem Bekenntnis zur Kirche, der in jenen Zeiten noch die Macht gegeben, ein festgeschlossenes Weltbild ihren Gläubigen darzubieten. Wo sich alles Leben nur im Spiegel des Himmels sah, welcher unerschöpfliche Reichtum war da der Kunst gegeben, mit ihrer Phantasie den Himmel auf die Erde zu holen! Es ist die große deutsche und wahrhaft reformatorische Tat Dürers, durch seine Holzschnitte und Kupferstiche die weiten Kreise des Volkes der Kunst zugeführt zu haben, indem er den Menschen nicht unter die Kirche, sondern auf diese Erde stellte. Insbesondere ist es der Holzschnitt, der Dürer den Menschen und Dürer den Künstler zur vollen Einheit zusammenruft. Hier darf man wirklich sagen, daß nie die Lust des Könnens über ihn Herrschaft gehabt hat, daß alles aus unmittelbarer innerer Ergriffenheit gekommen ist. In den einfachen und klaren schwarzen Linien, mit denen der Holzschnitt dem ganzen Naturbilde in seiner Farbigkeit gerecht wird, liegt eine suggestive Kraft. Nicht mehr, was die Dinge sind, sondern wie sie leben, künden die Linien des Holzschnittes. ? " (Seite 15)