Beschreibung:

37 Seiten; 21 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar; leichte Lagerspuren. - Vorbesitz R. Battegay / mit hs. Besitzvermerk auf Vortitelblatt. - Raymond Battegay auch Raymond Battegay-Fitaya (geb. 27. Juni 1927 in Bern; gest. 4. Oktober 2016 in Basel) war ein Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker. ... (wiki) // Kurt Schneider (* 7. Januar 1887 in Crailsheim; ? 27. Oktober 1967 in Heidelberg) war ein deutscher Psychiater. Schneider gilt als einer der wichtigsten, auch international bedeutenden deutschen Forscher im Bereich der Psychopathologie. ... (wiki) // Diese Rede habe ich am 22. November 1951 bei der 565. Jahresfeier der Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg als Rektor gehalten. Sie mußte sich also um allgemeine Verständlichkeit bemühen. Man kann mit Recht fragen, ob eine 1951 gehaltene Rede noch "Psychiatrie heute" heißen darf. So wie ich die Dinge sehe, kann ich das verantworten. Und schließlich hat sich diese Schrift nun einmal unter diesem Titel eingeführt. Die Rede selbst blieb, wie sie gehalten wurde. Von den 3 Anmerkungen zur 2. Auflage konnte nur die über die Psychotherapie der endogenen Psychosen bleiben. Ihr vorausgeschickt wurde ein Exkurs über Sinngesetzlichkeit und Verstehen. Er ist übernommen aus "Die Beurteilung der Zurechnungsfähigkeit", wo er nicht recht am Platze war. Diese 2 Teile, beide wesentlich überarbeitet, gehören eng zusammen. Sie bilden nunmehr eine einzige Anmerkung, die zum Ganzen der Rede gehört. (Vorwort) / " Wir finden, alle erkenntnistheoretischen Überlegungen beiseite lassend, in der Erfahrung die leibliche und die seelische Reihe miteinander unvergleichbar vor. Ja, wir reden ohne Scheu auch von einer kausalen Zuordnung, von einer Wechselwirkung. Das ist die natürliche Ansicht für uns, so sehr natürlich, daß das Verhältnis von Leiblichem und Seelischem in der Alltagssprache kaum anders ausgedrückt werden kann. Wenn jemand nach Einnehmen eines Giftes verwirrt und benommen wird- wie soll man das anders ausdrücken, als im Sinne von Ursache und Folge? Wenn jemand den Willensentschluß hat, aufzustehen und umherzugehen - wie soll man das in der natürlichen Sprache anders ausdrücken, als daß hier ein seelischer Vorgang den Leib in Bewegung setzt? Aber gewiß: man überschreitet das Empirische, sobald man hier mehr konstatiert als Zuordnungen. Das hat der Positivismus und Materialismus zu allen Zeiten getan. Wollte ein Gehirnforscher aber meinen, er könne auf geradem Wege im Seelischen Fuß fassen, so wäre er einem Manne vergleichbar, der ein Seil nach dem Mond wirft, in der Hoffnung, es schlinge sich dort um einen Pfosten. Die Einheit von Leib und Seele ist etwas, das schlechthin vorliegt und keineswegs erst erschlossen zu werden braucht. Aber diese Einheit des psychophysischen Wesens im Menschen ist dennoch eine irrationale, eine durchaus metaphysische Tatsache. ? " (Seite 8)