Beschreibung:

Zwei Teile in einem Band. 78, (1) Seiten. Mit zahlreichen faks. u. teils zweifarbigen Abbildungen. Grauer, illustrierter OKart.-Einband. 24x16 cm

Bemerkung:

* Matthäus Roritzer, auch Roriczer (* um 1430/40 vermutlich in Regensburg; ? um 1492/95), war ein deutscher Baumeister, Buchdrucker und früher Vertreter der Architekturtheorie in Deutschland. Er war der älteste Sohn von Konrad Roritzer, dem Regensburger Dombaumeister. In der Familie des Matthäus Roritzer hatte das Steinmetzhandwerk eine lange Tradition. Schon sein Großvater Wenzel und sein Vater Konrad waren Dombaumeister in Regensburg gewesen. Seine erste Ausbildung erhielt er vermutlich im Familienzusammenhang in Regensburg; 1462 folgte er seinem Vater nach Nürnberg, wo er 1463 als Bürger aufgenommen wurde; anschließend hielt er sich über einen unbekannten Zeitraum bei dem Baumeister Hans Böblinger und am Hof des Eichstätter Fürstbischofs Wilhelm von Reichenau auf, ehe ihm 1476 das Regensburger Bürgerrecht verliehen wurde. Hier löste er seinen Vater als Dombaumeister ab und blieb dies bis zu seinem Tod um 1495. Matthäus Roritzer war verheiratet und es ist belegt, dass seine Tochter Martha 1498 den Steinmetzen Hans Prem aus Regensburg heiratete. Aus der Zeit um 1485/90 ist eine Silberstiftzeichnung von Hans Holbein d. Ä. erhalten, die über eine Beischrift als Porträt des Matthäus Roritzer ausgewiesen ist. Werk: In Nürnberg war Matthäus Roritzer von 1462 bis 1466 zusammen mit seinem Vater Konrad für den Bau Hallenchors der Stadtpfarrkirche St. Lorenz zuständig. Hier führte er 1464 die Wölbung der Oberen Sakristei aus. Zahlreiche Indizien sprechen dafür, dass er anschließend das aufwendige Gewölbe des Binnenchors plante und vorbereitete, dessen bauliche Ausführung jedoch seinem Nachfolger Jacob Grimm zufiel. Im Anschluss daran arbeitete er unter Hans Böblinger an der Frauenkirche in Esslingen. 1472/73 trat Roritzer in den Dienst des Bischofs von Eichstätt, Wilhelm von Reichenau, und des dortigen Domkapitels. Hier arbeitete er an der Domkapitelschen Sakriste mit und diskutierte Fragen der Architekturtheorie mit dem humanistisch gebildeten Bischof. 1476 war Roritzer wieder in seine Heimatstadt Regensburg zurückgekehrt, wo er als Dombaumeister die Nachfolge seines (noch lebenden) Vaters antrat. Unter seiner Leitung wurden der Westgiebel des Regensburger Doms mit dem Eicheltürmchen sowie das dritte Geschoss des Nordturms errichtet. Für das Dominnere fertigte Matthäus die Kanzel (1482) sowie das Sakramentshaus. Seine Bedeutung als praktisch wie theoretisch tätiger Werkmeister wurde erst in der jüngst erschienen Literatur entsprechend gewürdigt. Es wurde versucht, Matthäus Roritzer mit dem Bau von Festungsanlagen wie dem Neuen Schloss in Ingolstadt oder dem Ausbau des herzoglichen Residenzschlosses in Burghausen in Verbindung zu bringen. Dererlei Tätigkeiten sind für ihn jedoch weder belegt noch wahrscheinlich. Autor und Drucker Matthäus Roritzer war Autor des Büchleins der Fialen Gerechtigkeit (1486), das er selbst druckte. Dieses dem Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau gewidmete[2] Werk war eines der bedeutsamen Werkmeisterbücher bzw. Architekturtraktate in der Zeit der Spätgotik und beginnenden Renaissance. Roritzer führt darin mittels Text und Schaubildern eine Möglichkeit der geometrischen Entwicklung von Grund- und Aufriss einer Fiale vor. Ein weiteres Traktat von ihm war die sogenannte Geometria Deutsch (1487/88) und eine Schrift über die Konstruktion eines Wimpergs. Ferner druckte er mehrere Einblätter. Vermutlich richteten sich diese Schriften weniger an die Handwerker, die diese Methoden in ihrer praktischen Lehrausbildung auch ohne Bücher lernten, sondern an ein durch den Humanismus beeinflusstes, gebildetes Publikum, das zunehmend auch an architektonischen Themen interessiert war und hier intellektuelle Parallelen zur mathematischen und geometrischen Fundierung der Architektur des antiken Theoretikers Vitruv fand. (Quelle Wikipedia)