Beschreibung:

Gr.-8°. Mit 12 Tafeln auf einem Leporello. XI, 214 SS. Illustr. OBr. (leicht angestaubt, geringe Gebrauchsspuren, unaufgeschnitten).

Bemerkung:

"Die folgenden Blätter enthalten Eindrücke und Beobachtungen aus einem Dorfe, das der Tourist wohl nie, der Altertumsfreund nur selten einmal betreten wird ... Im Abschnitt über die Beschneidung ist nachzutragen, daß auch die Mädchen im Alter von 8-10 Jahren beschnitten werden. Die Hebamme beschneidet die Klitoris-Spitze..." (Vorwort). Der Orientalist, Religionswissenschaftler und Ethnologe Winkler (1900-1945) promovierte 1925 in Tübingen und wurde nach erfolgreicher Habilitation 1928 Assistent am dortigen Orientalischen Seminar. Er arbeitete und forschte dort erfolgreich bis zum Sommer 1933, als ihm seine kommunistische Vergangenheit zum Verhängnis wurde. Unter dem Druck der NS-Verwaltung reichte er seinen Rücktritt ein, alle Versuche zu seiner Rehabilitierung blieben erfolglos. Nach dem abrupten Ende seiner wissenschaftlichen Laufbahn in Tübingen wandte sich Winkler verstärkt der ethnologischen Feldforschung in Ägypten zu. Mit Hilfe der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft unternahm er zunächst 1932 und dann 1933/34 Reisen nach Oberägypten, die reiche religionswissenschaftliche und ethnologische Ergebnisse brachten. Winklers Qualifikationen und sein 1939 erfolgter Eintritt in die NSDAP machten den einst Verstoßenen nun zu einem willkommenen Mitarbeiter im Auswärtigen Amt. 1939 wurde er Kulturattaché in Teheran.