Beschreibung:

8°. 388 SS. Hln. d. Zt. (etwas fleckig und beschabt, Kanten stärker bestoßen).

Bemerkung:

Erste Ausgabe, selten.- Erschien in Lieferungen bereits ab 1890.- Heinrich Edwin Rickert (Putzig1833 - 1902 Berlin) war Journalist und führender linksliberaler Politiker. Als Reaktion auf die Erfolge der Antisemiten bei der Reichstagswahl 1890 veröffentlichte Rickert einen Aufsatz, mit dem er zum Gegenangriff gegen die ?verfassungs- und kulturwidrige Hetze? aufrief. Er warnte vor der Vorstellung, der Fortschritt trage automatisch zum Ende von Vorurteilen und Diskriminierung bei. Auf den Artikel folgte ein von etwa fünfhundert Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterzeichneter Aufruf, der ein wichtiger Anstoß zur Gründung des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus im Jahr 1891 wurde. Im Jahr 1895 wurde er Vorsitzender der Organisation.- "Der 'Antisemiten-Spiegel' folgt Schritt für Schritt dem Fritsch'schen Katechismus und weist dessen arge Uebertreibungen und handgreiflichen Lügen meist ziffermäßig nach. So z. B. die Lüge über die Alliance israélite. Wer den Sinn für Wahrheit und Gerechtigkeit noch in sich trägt, wird sich zum 'Katechismus der Antisemiten' auch den 'Antisemiten-Spiegel' beschaffen [...]" (Dr. Schöpf im "Salzburger Volksblatt" am 4. April 1891).- Enthält u.a. folg. Kap.: "Wie viele Juden gibt es. Gründe für die Judenhetze. Wohinaus wollen die Antisemiten. Die staatsbürgerlichen Rechte der Juden. Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland. Die Juden im Heere. Kampfesweise der Antisemiten. Antisemitische Unwahrheiten über die Reichsbank. Die Juden als Handwerker und Ackerbauer. Der Wucher und das Judentum. Die Autoritäten der Antisemiten. Jüdische Wohltätigkeit. Jüdische Richter und Geschworene. Juden und Sozialdemokraten. Neuere antisemitische Autoritäten. Ritualmord. Der Verein zur Abwehr des Antisemitismus in Österreich" etc.- Gebräunt und teils etwas fleckig, letze Seite gestempelt.

Erhaltungszustand:

Freimann 239.-