Beschreibung:

in der gegenwärtigen Jahreszeit aus Mangel an Arbeit nothleidenden Armuth eine Unterstützung zuzuwenden, wobei ich jenen Theil der hiesigen Bevölkerung besonders zu berücksichtigen gedenke, welcher vom Taglohne lebt.... Folio (ca. 44 x 57 cm). Einblattdruck (gefaltet, gering stockfleckig).

Bemerkung:

"... Weiters habe ich für die Dauer des Karnevals den Wirten und Inhabern von Tanzlocalitäten durch fünf Tage einer jeden Woche ihre Localitäten bis drei Uhr Morgens offen zu halten, und Tanzunterhaltungen zu geben bewilligt ... ist auch den Kaffeehaus-Inhabern unter der Bedingung ertheilt, daß dafür eine Taxe an den erwähnten Wohlthätigkeits-Unterstützungsfond bezahlt werde ... Ich werde persönlich die Art der Vertheilung überwachen, und dafür sorgen, daß der Zweck: die wahre Armuth nicht Arbeitsscheue zu unterstützen, im Auge behalten wird...".- Unterhalb gedruckte Signatur: Welden.- Ludwig Freiherr von Welden (1782-1853) war österreichischer Feldzeugmeister und zeitweise Oberkommandierender der Armee des Kaisertums Österreich in Ungarn. Er führte bis Juni 1851 im Auftrag des Kaisers in Wien ein diktatorisches Regime, das Tausende Stadtbewohner in Kasernen internierte und mit Hilfe eines Spitzelsystems für nachrevolutionäre Ruhe sorgen sollte.