Beschreibung:

Ein Versuch, ethnische Politik nach Grundlagen sozialphilosophischer Ideen Jürgen Habermas' abzuhandeln.. 59 S. Typoskript.

Bemerkung:

Ein tadelloses Exemplar. - Aus dem Text: Die Lage in vielen afrikanischen Nationalstaaten ist heute durch ethnische Konflikte und Bürgerkriege gekennzeichnet. Man kann die politische Situation in Somalia, Ruanda, Liberia, Zaire u.a. als Beispiele nennen. Folgende Punkte erscheinen mir, bewegende Fragen in Afrika zu sein. (a) Die Tatsache, dass die andere in den Busch rennt, wenn eine Partei in vielen multiethnischen Ländern Afrikas die Staats-macht übernimmt - d.h. der Bürgerkrieg als menschliche Tragö-die. (b) Rebellen in Afrika haben eigentlich keine Waffenindustrie selbst. Worin besteht das, dass die Rebellen auch fast genauso wie die Truppen der Regierung bewaffnet sind? Ist es schwierig für die Gesellschaften in der postkonventionalen Stufe der Moralentwicklung, ihr moralisches Bewußtsein die Ozeane überqueren zu lassen, um bei der Lösung afrikanischer Konflikte tatsächlich Maßnahmen zu entwickeln und systematisch durchzusetzen, ohne dass sie sich tief in die inneren Angelegenheiten der afrikanischen Staaten einmischen? (c) Überläßt die Weltgemeinschaft alles nur den afrikanischen Staaten, ist es unmöglich, Demokratisierungsprozesse in Schwarzafrika weiterzutreiben. (d) Viele Normen und Werte in Afrika wirken gegen die mögliche Demokratisierung. Sie so zu lassen, wie sie jetzt ist, bedeutet keine Aufklärung; keine Aufklärung bedeutet keine Rationalisierung und Säkularisierung der Gesellschaft. Sie einfach durch staatliche Macht, etc, für nichts zu erklären oder sie zu ignorieren, kann auch viele andere Probleme hervorrufen, die Sicherheit und Ordnung in diesem Teil unseres Planeten mehr verschlechtern können. (e) Die Konkurrenzfähigkeit der Dritten Welt im Weltmarkt ist sehr gering, weil sie meist Rohstoffe oder landwirtschaftliche Produkte exportieren. (f) Hört die Dritte Welt mit diesen ungleichen Verhältnissen am Weltmarkt auf, ist sie nicht in der Lage, in der heute auf verschiedenen Ebenen miteinander verflochtenen internationalen Beziehungen zu überleben.