Beschreibung:

60 Seiten; 20,5 cm; klammergeh. Broschur.

Bemerkung:

Gutes Ex.; geringe Gebrauchs- u. Lagerspuren; Einband u. Seiten etwas nachgedunkelt. - Fritz Klatt (* 22. Mai 1888 in Berlin als Friedrich Albert Klatt; ? 26. Juli 1945 in Wien) war ein deutscher Reformpädagoge, Schriftsteller und Zeichner. ... (wiki) // ... In seiner Jugend stand Jean Paul, wie die meisten Freunde der Freiheit und Menschlichkeit, staunend vor der Großtat der Fran-zösischen Revolution. Der französiche Geist hatte zuwege gebracht, daß von nun an Selbständigkeit des einzelnen Menschen gegen Autorität des gegebenen Zustandes auszuspielen möglich wurde. Jean Pauls Seele, die sich von Natur aus gegen alle Gesetztheiten auflehnte, die alles von unten auf zu denken und zu empfinden strebte, konnte den verwandten Geist, der" damals in einem ganzen Volke aufgeflammt war, unmöglich plötzlich hassen. Vielmehr ist Jean Paul "berauscht von der gallischen Freiheit", wie sein Held Albano, der "an Seite der Freiheit zu treten", "für die Gallier zu sterben" bereit ist. Nachdem Jean faul einmal mit solchem Enthusiasmus in der französischen Sache die Sache der Menschheit gesehen hatte, mußt er immer wieder geneigt sein, "einem so großen Lande - wie Frankreich - Annäherung an unseres zu wünschen" (1805). Napoleon bedeutet für ihn zunächst die erste Zeitigung der Revolution. Er sieht in Napoleon den "geistig Großen und geistig Gefürsteten, der ewig zum Gesetz zurückkehren wird". Von Napoleon erwartet er den Frieden für ganz Europa. Noch 1808 in der Friedenspredigt und selbst in den Dämmerungen im Jahre 1809 preist er ihn als "den Helden des Jahrhunderts", der, wenn irgendeiner, die "Deutschen zu retten vermag". "Erlebt der vielfach gekrönte Geist ... ein hohes Friedensalter ..., so hinterläßt er ... ein neues Europa ... Schon jetzt hat er mitten im Wehen des Krieges geistige Staatsgebäude im Vorübergehen aufgebaut, - was läßt sich nicht weissagen, wenn erst die Jahre das Feuer gemildert und das Licht gemehrt haben?" Freilich hatte schon die Übernahme der Kaiserwürde einen Makel auf der Gestalt des Helden zurückgelassen. Es wird erzählt, daß Beethoven das Widmungsblatt der Eroikasymphonie an Napoleon voll Ingrimm zerriß, als er von diesem Verrat seines Helden an der Sache der Menschheit hörte. Jean Paul wandte sich sehr viel langsamer und zögernder von seinem Traumhelden ab. ? (S. 13)