Beschreibung:

(ca. 31,5 x 23 cm). 2 S. (Fraktur). Original-Zeitung im kleinen Format, beidseitig bedruckt, mit Titel im oberen Bereich. ********UNSERE WEIHNACHTSAKTION*********

Bemerkung:

Sehr interessante Zeitung aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Aus dem Inhalt: Sowjets bei Fehrbellin geworfen / Die Schicksalsfrage / Eine Stunde mit kampfbewährten Hitlerjungen / Dem "Stalin"-Panzer überlegen / Das Bollwerk der Sechzehnjährigen / Triumph der Beharrlichkeit. Die Zeitung für die Soldaten der Wehrmacht und weitere versuchte auch in der aussichtslosesten Situation - wenige Tage vor dem Suizid Hitlers und der folgenden Kapitulation - noch zu mobilisieren. Die Rede ist hier überall von Entschlossenheit zum Kampf und von vorgeblich neuen Erfolgen in der Abwehr des Feindes. Über solche tendenziösen Meldungen geht der Text "Die Schicksalsfrage" noch hinaus. Dieser berührt sehr gut den gesteigerten Fatalismus bei Teilen der hitlertreuen deutschen Bevölkerung in den letzten Kriegsmonaten. Es heißt hier: 'Die Sirenenklänge des Agitationsjuden, wie: "es würde schon nicht so schlimm werden", wenn Deutschland die Waffen niederlegte, oder: es handele sich ja nur um einen "Krieg gegen die Nazis", verfangen schon längst nicht mehr bei dem deutschen Volk Adolf Hitlers. Auf der anderen Seite ist man ja im Gegnerlager unvorsichtig genug gewesen, besonders im letzten Jahr, die Katze vorzeitig aus dem Sack zu lassen. Sie haben ja oft und zynisch offen genug in die Welt hinausposaunt, was sie mit uns, dem deutschen Volk, im Falle eines Sieges der Alliierten - lies Weltjuden - vorhaben. Angefangen mit den hysterischen Entmannungs- und Sterilisationsplänen des Juden Kaufmann aus Neuyork, über die bolschewistischen Sibiriendeportationspläne, bis zu den Absichten, aus Deutschland eine ewige Wüste zu machen [...]." Auch ein Zeugnis des propagandistischen Eifers bis zum letzten Moment ist der kleinere Schlusstext "Triumph der Beharrlichkeit". Hier wird eingangs auf ein Zitat Friedrichs den Großen im Siebenjährigen Krieg referiert: '"Deutschland befindet sich zur Stunde in einer furchtbaren Krisis. Mir ward die Aufgabe zuteil, ganz allein für seine Freiheiten, seine Rechte und seine Religion einzustehen [...]"'. Später heißt es dann: "Was für die preußische Geschichte gegolten hat, gilt heute für die des Großdeutschen Reiches. Auch damals stand der Feind tief im Land und verwüstete Städte und Dörfer, auch jener Krieg kostete Blut und Opfer, brachte Tränen und Verzweiflung. Ueber allem aber triumphierte schließlich eine durch nichts zu erschütternde Beharrlichkeit. So und nich' anders ist es auch heute! / Daran wollen wir denken / Danach wollen wir handeln!". Auf die Propaganda-Kompanie "Eichkater" geht die Zeitung "Frontnachrichten" der Kriegsjahre zuvor zurück. Hier handelt es sich um eine Zeitung der Kompanie aus den letzten Kriegstagen. Ob diese Zeitung in weiteren Ausgaben bis Kriegsende erschien scheint fraglich. Es handelt sich nach unseren Recherchen um eine mehr als seltene Publikation der letzten Kriegstage, welche auch in Archiven so gut wie unauffindbar scheint. Äußerst seltene Archivalie und historisches Dokument aus letzten Tagen des NS-Staats!

Erhaltungszustand:

Papier gebräunt und gefaltet, sonst wohlerhalten. Altersentsprechend guter Zustand.