Beschreibung:

8°. 1 1/4 Seite.

Bemerkung:

OEHs letzter Versuch ein Drama zu schreiben. In einem flexiblen, roten Lederband finden sich auf den ersten beiden Seiten der mit Ort und Datum versehene Titel »[...] Genesius ­ Tragödie in drei Acten ­ von ­ Otto Erich Hartleben [Schnörkel]« und »Personen. Diocletian, römischer Kaiser«. Weiter ist der Entwurf nicht gediehen: »Es ist fabelhaft, was ich für einen inneren Beruf zum Schriftsteller habe. Sowie ich ein Stück weißen Papiers sehe, muß ich - aufstehen und in die nächste Kneipe gehen, um mich von der Angst zu erholen, daß ich dieses weiße Papier vollschreiben soll«, notierte der Dichter bereits anno 1898 (Tagebuch. 1906, S. 277). Und blieb sich selbst treu. - Der Dramatiker Hermann Reich (1868-1934) widmete sein Theaterstück »Ardalio« 1920 dem Andenken Hartlebens: » [...ich] stand ich in Wannsee, in der Otto-Erich-Straße, in einer stillen Villa und sprach in unvergeßlichen Stunden mit einer lieben Schwester des Dichters von ihres Bruders letztem Wunsch und Plan. Da kam sie mit einem kleinen, rotgebundenen Büchlein hervor, und ich sah mit Rührung, daß der Tote [so!] noch den ersten Strich an seiner Tragödie mit sinkender Kraft getan. Wenn nun der Mime Gottes in unserem Trauerspiel aufersteht von den Schatten, soll er den toten Dichter grüßen und die Erinnerung an ihn erneuen, zum Dank, daß er ihn selber einst zum Leben wecken wollte«. - Auf den weiteren 112 Seiten des vorliegenden Buches sind Abschriften der Gedichte sowie Übersetzungsarbeiten Otto Erich Hartlebens und drei Briefe (ein unveröffentlichter) an seinen Schulfreund und späteren Unternehmer Alfred Hugenberg zu finden. Sie sind von seiner Schwester Annemarie geschrieben und die Originale stammen aus den 1880er Jahren. Zahlreiche Originale dieser Abschriften müssen als verschollen gelten.