Beschreibung:

IX, 131 Seiten. Mit 13 Abbildungen auf Kunstdrucktafeln. Mit Titel u. Stadtwappen vergoldeter, blauer Original-Leinwand-Einband. Gutes Exemplar. 21x15 cm

Bemerkung:

* Endingen am Kaiserstuhl ist eine Kleinstadt im Landkreis Emmendingen im Südwesten Baden-Württembergs. Endingen wurde erstmals 862 urkundlich erwähnt. Es gehörte mehrere Jahrhunderte zum Besitz der Herren von Endingen, die ihren Sitz auf der nahegelegenen Koliburg hatten, bis es an die Herren von Üsenberg überging, die Endingen zwischen 1285 und 1286 die Stadtrechte verliehen. Nachdem die Üsenberger 1379 ausstarben, wurden 1425 die Küchlin mit ihr belehnt, kam die Stadt in habsburgischen Besitz und wurde Vorderösterreich zugeordnet, wobei sie Anfang des 15. Jahrhunderts kurzzeitig den Status einer freien Reichsstadt hatte. 1751 fand in Endingen einer der letzten Hexenprozesse in Europa statt: am 24. April wurde Anna Schnidenwind auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nach dem Frieden von Pressburg 1805 kam Endingen mit dem gesamten bisher vorderösterreichischen Breisgau an Baden. Die Endinger Bürgerschaft ist sehr traditionsbewusst. Altes Brauchtum hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Seit Jahrhunderten wird in Endingen an Heiligabend während des Schlagens der Kirchenglocken zur Mitternacht aus den vielfach vorhandenen Brunnen das fließende Wasser geholt und als ?Heiliwog? getrunken. Dazu wird der Spruch gesagt: ?Heiliwog ? Gottes Gob, Glick ins Hüs ? Unglick nüs!? ?(Heiliwog ? Gottes Gabe, Glück ins Haus, Unglück raus)? 1843 wanderten 358 Bürger aus der Gegend des Kaiserstuhls über Le Havre nach Colonia Tovar, Venezuela aus, vornehmlich aus Endingen am Kaiserstuhl, Forchheim (Kaiserstuhl), Wyhl und Oberbergen. Dort wurden sie nach einigen Wirren an ihrem heutigen Ort angesiedelt. Die Bauern pflanzten Gemüse und Obst an und brauten auch das erste Bier Venezuelas; sie bauten ihre Häuser im Fachwerkstil. In dem Ort feierte man jahrhundertelang das Gedenken an einen angeblichen jüdischen Ritualmord an einer vierköpfigen Bettlerfamilie aus dem Jahr 1462 und die in diesem Zusammenhang erfolgte Verbrennung von mindestens drei Juden 1470. Noch bis ins Jahr 1967 stellte man dazu in der Pfarrkirche St. Peter die präparierten Leichname der ?Unschuldigen Kinder von Endingen? zur Schau. Der mittlerweile leere Sarkophag ist noch vorhanden (2012), über dem rechten Seitenaltar zeigt ? über dem hl. Sebastian ? ein kleines Bild die beiden vermeintlich getöteten Kinder. Auch auf der 1714 gegossenen Glocke Osanna sind sie abgebildet. Mit Ausnahme von Kiechlinsbergen, das vor der Eingemeindung zum ehemaligen Landkreis Freiburg gehörte, war die Stadt seit der Zugehörigkeit zum Land Baden Teil des Landkreises Emmendingen. (Quelle Wikipedia)