Beschreibung:

55 Seiten ; 27 cm; Illustr. (auch farbig); fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - Deutsch; englisch. - Mit illustr. Vorsätzen. - " ... Diese Werkgruppe entstand auf dem Höhepunkt der internationalen Karriere Nays. Auf der documenta III in Kassel 1964 war er mit sechs großformatigen Bildern vertreten, von denen wir hier Die Nacht, 1963 und Meteor, 1964 zeigen können. Seine drei berühmten, 4x4 Meter messenden Documenta-Bilder wurden in einer für damals ungewöhnlichen Installation Drei Bilder im Raum präsentiert und entfachten einen erregten Kritikerstreit - wider und für - in den deutschen Medien. Die Augenbilder bezeichnen auch einen Kulminationspunkt in Nays Schaffen. Sie greifen mit der Motivik des Auges ein Ur-Thema auf, das sein Werk von den Anfängen an durchzieht und in archetypischer Symbolik magische Kräfte und bannende Abwehr verheißt, aber auch Licht und spirituelle Bewusstheit symbolisiert. In einem sich wandelnden Zeitgeschehen erlebte die Weltöffentlichkeit Mitte der sechziger Jahre, ähnlich wie heute, schwerwiegende Beunruhigungen und politische Erschütterungen. Dies und erste Signale einer technischen und wissenschaftlichen Revolution sowie die fortschreitende Weltraumeroberung veränderten die Gesellschaft. Nay beschäftigten diese Entwicklungen nachhaltig, und sie finden ihre künstlerische Reflektion und Bewältigung in den Augenbildern und in seinen Schriften. Die Auszüge aus Nays Aufzeichnungen machen deutlich, welch großen Raum Nay der Analyse und Bewältigung des geistigen Geschehens der Gegenwart gab und wie sehr er sich der Grundlagen seiner eigenen Malerei und Existenz als Künstler bewusst war. ? " (Vorwort) // Ernst Wilhelm Nay (* 11. Juni 1902 in Berlin; ? 8. April 1968 in Köln) war ein deutscher Maler und Grafiker der klassischen Moderne. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler der deutschen Nachkriegskunst. ? Das spontane Durchkreuzen der Scheiben führte Nay um 1962/1963 zur Entdeckung des Augenmotivs, das als Weiterentwicklung der "Scheibe" nun für zwei Jahre das Bildgeschehen der sogenannten "Augenbilder" bestimmte (Augen, 1964, WV 1092). Dabei ist es angesichts der vom Künstler angestrebten "Eröffnung" bezeichnend, dass mit diesem Motiv des "Auges" erstmals seit Jahren wieder etwas sichtbar an den Menschen Gemahnendes auftauchte. Dieses Ur-Thema, das Schauen und Angeschaut-werden vereint und in archetypischen Symbolen magische Kräfte und bannende Abwehr verheißt, aber auch Licht und spirituelle Bewusstheit symbolisiert, bedeutete für Nays völlig gegenstandslose Bildgestaltung eine große Herausforderung. Doch verzichtete er nicht auf die Assoziation der magischen Ausstrahlung dieser gegenständlichen Form, sondern brachte die Wirkung der großangelegten Augenformen seiner Bilder ins Gleichgewicht mit einer überaus bewegten, abstrakten Formsprache, die er in eine sich leidenschaftlich entfaltende Chromatik einband. Alle Register einer stark kontrastierenden Farbigkeit, wie auch die Betonung zart-heller und dunkelfarbiger Gegensätze brachte Nay in diesen Dialog ein und steigerte damit die Vitalität und Freiheit seiner Bildgestaltung. Doch trotz der neugewonnenen und temperamentvoll eingesetzten malerischen Freiheit ist den Details und der Gesamtkonzeption dieser Bilder eine kontrollierte Ordnung eigen. ? (wiki) ISBN 9783863359676