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Beschreibung:
4 S. 28,4 x 20,8 cm, 4 einseitig beschriebene Bll.
Bemerkung:
Mehrfach gefalteter maschinenschriftlicher Brief. Spuren einer korrodierten Heftklammer an der oberen linken Ecke. Etwas eselsohrig. Mit handschriftlichen Korrekturen von Johannes Niedner. Niedner begründet wieso sich die deutschen Professoren hinter das deutsche Militär stellen. "... Was die Grausamkeiten im Krieg anlangt, so sagen Sie: Deutsche und Belgier beschuldigen sich gegenseitig; deshalb glauben wir bis zum Gegenbeweis, dass die Behauptungen wahr sind. Nach richtiger Rechtsauffassung müssten Sie sagen: Wir glauben nichts bis es bewiesen wird. ... So bleibt noch der Vorwurf des Militarismus, der - nachdem die übrigen Gründe auch wohl allmählich schon ihre Zugkraft verloren haben - jetzt gewissermassen zum Feldgeschrei im Kampfe der Völker gegen uns geworden ist. Dass der deutsche Militarismus ein grosses Uebel und eine die Kultur bedrohende Gefahr ist, bedarf Ihnen keines Beweises. Und deshalb finden Sie es ganz unbegreiflich, wie die deutschen Professoren in einstimmiger Kundgebung den deutschen Militarismus als `einen Teil der deutschen Bildung` bezeichnen können. ... Den Schlüssel des Rätsels würden Sie in der Kenntnis unseres Heerwesens finden. Unser Militär ist in der tat, wie unser Gesetz sagt, `eine Bildungsschule der ganzen Nation`, und es ist befähigt dazu, weil es berufsmäßig drei Ideale zu pflegen hat, die hochgehalten werden müssen, wenn ein Volk sich als Kulturstaat halten will. Diese Ideale sind: Handeln des Einzelnen nicht um materiellen Gewinn, opferbereite Hingabe des Einzelnen an die Gemeinschaft, Verständnis für den moralischen Begriff des kategorischen Imperativs: deshalb ist der Militärberuf ein idealer Erziehungsberuf und deshalb erblicken wir deutsche Professoren, die wir die Ideale zu vertreten haben, in unserem Militarismus keinen Gegensatz zu dem geistigen Leben unseres Volks, sondern eben auch ein hervorragendes geistiges Bildungselement. ... Wir machen in allen Schichten der Bevölkerung eine Prüfung durch, wieweit der Einzelne der Gemeinschaft selbstlos dienen kann und will und es wird durch den Krieg auch dem Blödesten gezeigt, dass Geldgewinn nicht der bestimmende Maßstab menschlichen Handelns werden darf. Deshalb darf auch das `Volk der Dichter und Denker`, welches jetzt in Waffen vor der Welt erscheint, in diesem Kriege froher Stimmung sein und dürfen deutsche Professoren es frei aussprechen, dass dem so ist."