Beschreibung:

43 Ss. Gr.2°. Farb. illustr. schwarzes HLn. mit goldgeprägt. Rücken- u. schwarzem Deckeltitel (leicht angestaubt, Rücken min. geblichen, Kanten tls. etw. berieben oder beschabt).

Bemerkung:

ERSTE AUSGABE. - = Berliner Handpresse. 42. Druck. - Nr. 53 von 150 Exemplaren mit einem Original-Linolschnitt von Wolfgang Jörg (Gesamtauflage 300 Exemplare), von Stefan Heym, Wolfgang Jörg und Erich Schönig unter dem Impressum signiert. - Apokalyptische Satire von Stefan Heym (1913-2001), "in der die Welt, beinahe, untergeht. ... das kesseste Stücklein DDR-Literatur der jüngeren Zeit ... als alle Männer schon mutiert sind und die noch auf Band gelegten Knaben nach zehn Tagen zu Mädchen werden, geschieht plötzlich ein Wunder: Ein kleiner Kerl bleibt resistent. Otto heißt er, und geboren wurde er 'in der kleinen Stadt Koetzschenbroda in einem europäischen Lande, der Deutschen Demokratischen Republik.' 'Menschheit gerettet', triumphiert die 'größte Zeitung der Stadt' ... und schildert in einer 'Sonderbeilage' die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Verhältnisse in der DDR, 'dem einzigen Land der Welt, in dem es einen Mann gab'. Um Ottos Manneskraft sicher heranreifen zu lassen, wird von der 'weisen' DDR-Regierung eine Kommission eingesetzt, die 'seine ganze Zukunft prognostisch planen und aufteilen' soll, 'wobei selbstredend die sozialistischen Länder erste Wahl hatten'. ... Dennoch nagen Zweifel am Erzähler: 'Die geheime Sorge aller Beteiligten ist natürlich, daß Otto nicht durchhält.'" (Der Spiegel Nr. 41/1975). - Der Maler und Graphiker Wolfgang Jörg (1934-2009) gründete noch während seines Studiums 1961 gemeinsam mit seinem Malerkollegen, dem Graphiker und Illustrator Erich Schönig (1935-1989) als 'künstlerische Arbeitsgemeinschaft' die 'Berliner Handpresse', die sich mit der Herausgabe alter und neuer Texte in Verbindung mit Original-Graphiken einen Namen machte. - KLG C. - Spindler 86.42. - Wilpert-G.2 37. - Zwanzig Jahre Berliner Handpresse 44. - Blockbindung; Einband unter Verwendung eines Linolschnittes von Erich Schönig.