Beschreibung:

Gest. Titelblatt, 12 Modekupfer, 8 Seiten "Zeitrechnung", 48 n. n. Seiten "Kalendarium" mit 6 Kupferstichen (Monatskupfer) und 228, (2) Seiten "Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen" mit 4 (davon einem gefalteten) Kupfern. Illustrierter Original-Kart.-Einband Mit dreiseitigem Goldschnitt. (Einbanddeckel lose und Rücken fehlt gänzlich. Bindung stark gelockert. Titelblatt mit Knickspur oben. Papier teils etwas fleckig. Letztes Bl. mit geringeren Randbeschädigungen). 10,4x6,3 cm

Bemerkung:

* Sehr selten ! Komplettes Exemplar mit allen Kupfern im teils erhaltenen Originaleinband. 19. Jahrgang der Göttinger Taschen-Kalender. Die Bände 1784-1796 beinhalten Lichtenbergs Kommentare zu Kupferstichen von Hogarth, mit Stichen nach Hogarths Originalen, angefertigt durch Daniel Chodowiecki und Ernst Riepenhausen (u.a.?).---- Inhalt Taschenbuch: Geburtstage des Kön. Großbritannisch. Chur-Braunschweig-Lüneburgischen Hauses. - Genealogisches Verzeichniß der vornehmsten jetzt lebenden hohen Personen in Europa.Einige Betrachtungen über die physischen Revolutionen auf unsrer Erde. - Die vierzehn Schwestern. -Wie man zum Citoyen du pays plat gemacht wird. - Nachricht von einer Wallrath-Fabrik. - Einige Betrachtungen über vorstehenden Aufsatz, nebst einem Traum. - Miscellaneen. -Das Gemählde ohne gleiches. - Neue Entdeckungen, physicalische und andere Merkwürdigkeiten. - Electrische Thiere und Steine. - Künstliche Kälte. - Magnetnadeln aus Kobolt-König. - Warnung vor einem vermeintlichen chemischen Spielwerk. - Ein Wort über die höchste Bergvestung, und den Mont Rose. - Zwey Entdeckungen des Herrn Fabroni. - Regenbogen auf dem trocknen Wege. - Urnen und Aschenkrüge von einer neuen Art. - Neue Filtrir-Maschine. - Das Neueste von der so genannten thierischen Electricität. - Erklärung Hogarthischer Kupferstiche. Frankreich und England. (mit gefaltetem Kupferstich) - Der aufgebrachte Musiker. (The provoked musician). (mit drei Kupfern) - Kurze Erklärung der sechs) Monathskupfer. - Vergleichung jeder Mark oder Pfund des Gold- Silber- Münz- und Handelsgewichts verschiedener Oerter, nach Asen, holländischen Troygewichts. - Meilenmaaß. - Getraidemaaß in Pariser Cubikzoll. - Münzen. Geographische Länge und Breite einiger Oerter. - Inhalt. - Nachricht. u. Nachricht an den Buchbinder ----- Georg Christoph Lichtenberg (* 1. Juli 1742 in Ober-Ramstadt; ? 24. Februar 1799 in Göttingen) war ein Physiker, Naturforscher, Mathematiker, Schriftsteller und der erste deutsche Professor für Experimentalphysik im Zeitalter der Aufklärung. Lichtenberg gilt als Begründer des deutschsprachigen Aphorismus. Ebenfalls als Nachfolger von Erxleben wurde Lichtenberg schon 1777 Herausgeber des seit Herbst 1775 im Verlag seines Vermieters Dieterich erscheinenden Göttinger Taschen-Calenders. Dieses populärwissenschaftliche Periodikum betreute er bis zu seinem Tode 1799. Von 1780 bis 1785 gab er ebenfalls im Verlag von Dieterich zusammen mit Georg Forster das Göttingische Magazin für Wissenschaften und Litteratur heraus. Vor und neben diesen satirisch-polemischen Streitschriften publizierte Lichtenberg in aufklärerischen Zeitschriften, vor allem dann im eigenen Göttinger Taschen Calender und dem Göttingischen Magazin für Wissenschaften und Litteratur, zahlreiche populärwissenschaftliche und literarische Aufsätze. Die thematische Bandbreite reicht von seiner ersten 1766 gedruckten Veröffentlichung Von dem Nutzen, den die Mathematik einem Bel Esprit bringen kan[36] über die Frage Warum hat Deutschland noch kein großes öffentliches Seebad?,[37] die physikalisch-technische Aufklärung Ueber Gewitterfurcht und Blitzableitung[38] bis zur im Todesjahr 1799 publizierten Traumphantasie Daß du auf dem Blocksberge wärst. Ein Traum wie viele Träume... (Quelle Wikipedia) - Zu den zahlreichen buchhändlerischen Arbeiten, die Lichtenbergs Studienfreund und späterer Professorenkollege Johann Christian Polykarp Erxleben sich auflud, gehörte neben mehreren Lehrbüchern (zum Beispiel je eins der Physik und Chemie) ein populärwissenschaftlicher Taschenkalender, den der Göttinger Verleger Johann Christian Dieterich nach dem Erfolg seines stetig beliebter werdenden poetischen "Musen Almanachs" herausgeben ließ. Der erste erschien zu Michaelis 1775 für das Jahr 1776: Da hielt Lichtenberg sich noch in England auf. Schon im nächsten Jahr aber war klar, dass der vollkommen überlastete Erxleben die Arbeit nicht mehr bewältigen konnte. Der Kalender für das Jahr 1777 wiederholt lediglich die Aufsätze des vorjährigen. Unmittelbar nach seinem Erscheinen hat der Verleger dann die Redaktion seinem Freund und jetzigen Mieter Lichtenberg übertragen, und der wendete sich umgehend an den damals in Deutschland beliebtesten Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 - 1801) in Berlin, um für den Start mit dem neuen Jahrgang gleich ein paar Perlen der Illustration vorweisen zu können; Lebensläufe in auf- und absteigender Linie könnte man die Bilderfolge nennen, die der sanfte Künstler da lieferte, die Lichtenberg gewissermaßen als eine Art Beweis für seine Auffassung von der physiognomischen Wissenschaft verwenden konnte. Denn diese findet sich in Lichtenbergs Abhandlung "Über Physiognomik, wider die Physiognomen", und die wiederum bildete den Paukenschlag, mit dem der erste von Lichtenberg besorgte Kalender in die Welt hinausging. 22 Jahre sollte Lichtenberg ihn weiter besorgen, als seinen Mietzins alljährlich, und die meisten der Artikel schrieb er selber, immer im Laufe des Frühsommers. Er kommentierte witzig, satirisch wie belehrend, erst die spielkartengroßen Bilderchen von Chodowiecki, die eigens für den Kalender gestochen worden waren, dann später verkleinerte Bildausschnitte aus William Hogarths großen Bilderfolgen. Er schrieb über historische und exotische Stoffe (beispielsweise über die zeitgenössischen Bräuche in China), waren sie nur geeignet, daran etwas Absonderliches oder Lehrreiches zu demonstrieren, aber auch über Damenmoden mit demselben Zweck. Er führte in unregelmäßigen Folgen eine Rubrik ein: "Neue Entdeckungen, physicalische und andere Merkwürdigkeiten", entlarvte "populäre Irrtümer" (wo er freilich auch ab und zu selber ein paar neue produzierte). Er hat dabei wissenschaftliche Kenntnisse ins gebildete bürgerliche Lesepublikum zu tragen versucht und damit Aufklärung popularisiert, wie u. a. im Beitrag "Warum hat Deutschland noch kein großes öffentliches Seebad?" von 1793. Mit der witzigen Prosa dieses Kalenders steht Lichtenberg stilkünstlerisch gleichrangig neben Autoren wie Johann Peter Hebel. (Quelle: Lichtenberg-Gesellschaft).