Beschreibung:

56 S.; Illustrationen; qu.-23 cm. Goldgepr. Orig.-Halbleinenband.

Bemerkung:

Sehr gutes Ex. - Auflage: 500. - ILLUSTRATIONEN : Bahnhof Zehlendorf Beerenstraße; Partie am Schlachtensee; Villa des Herrn Direktor Goetz; Villa des Baron von Schuckmann Goethestraße; Landhaus Dr. med. Koblanck Goethestraße; Lessingstraße; Blick auf den südlichen Teil der Kolonie; Villa Otto Maier Winterfeldtstraße; Partie an der Krummen Lanke / u.a.m. -- Als Vorlage für den Nachdruck dieser Broschüre diente ein Originaldruck (etwa 1910-1914). Die Farbfotografie war zu jener Zeit noch nicht erfunden, sonst wäre diese Werbebroschüre, die wohlhabende, großstadtmüde Berliner in den nur anfänglich erschlossenen Vorort Berlins locken sollte, sicher ein aufwendiger Bildband mit Farbfotos geworden. Man mußte sich aber damit begnügen, die darzustellenden Objekte so naturgetreu wie möglich farbig zu simulieren - mit Hilfe der Farbretusche. Schwarz-weiß Fotos wurden mit dem Retuschepinsel farbig so überarbeitet, daß es einerseits schwer fällt eine Fotografie in dem Bild zu entdecken, andererseits der Gemäldecharakter durch die Perspektiv- und Detailtreue beeindruckt. Die manuelle Überarbeitung der Motive hatte aber gegenüber der Fotografie für den gebotenen Zweck einen einleuchtenden Vorteil. Durch die individuelle "Ausleuchtung" mit dem Pinsel, konnte das Bild in die Stimmung versetzt werden, die das Gefühl der Behaglichkeit, der Ruhe, des erbaulichen Müßiggangs suggeriert - Sonntagsstimmung, Feierabendstimmung, für Menschen, die sich das leisten konnten. Hier wurde der Pinsel nicht nur zum Diener der Genauigkeit, sondern zum Verkaufsargument. Dieses Mittel wurde meisterlich eingesetzt. Die West-Terain Aktien-Gesellschaft, die unter anderem auch Zehlendorf-West erschloß und Herausgeberin der Werbebroschüre war, ließ sich das etwas kosten. Dieser Band ist nicht nur ein wertvolles Dokument für das Werden unserer gebauten Umwelt, unserer Kommunal-und Sozialgeschichte, sondern auch für ausgestorbene künstlerisch-handwerkliche Berufe und Fähigkeiten. Gedruckt wurde damals im Vierfarb-Buchdruckverfahren (blau, gelb, rot, schwarz) in Leipzig. Wie die Retusche, verlangte dieses Verfahren hohes handwerkliches Können. Der Einband war repräsentativ und gediegen. Über die Auflagenhöhe gibt es keine Angaben. Sie dürfte bei zwei-oder dreitausend Exemplaren gelegen haben. Der vorliegende Nachdruck entstand im Jahr der 750-Jahr-Feier Berlins - mit Hilfe der Technik von heute; Lithos, Laser-Scanner: Druck, Vierfarb-Offsetdruck; Bindung, Handarbeit. ? (Vorwort des Verlages)