Beschreibung:

244 S. und 242 S.; kart.

Bemerkung:

Sehr gute Exemplare. - 2 BÄNDE. - ISBN Bd. 2: 3770519396. - Inhalte: Band 1: Vorbemerkungen -- Zum Verständnis der deutschen Autobiographie im 15. und 16. Jahrhundert -- Georg von Ehingen (1428 - 1508) -- Wilwolt von Schaumburg (1446 - 1510) -- Ludwig von Diesbach (1452 - 1527) -- Christoph von Thein (1453 - 1516) -- Michel von Ehenheim (1463 - 1518) -- Sebastian Schertlin von Burtenbach (1496 - 1577) -- Hans von Schweinichen (1552 - 1616) -- // Band 2: Einleitung -- Ulman Stromer (1329 - 1407) Burkard Zink (1396 - 1474/75) Christoph Fürer d.Ä. (1479 - 1537) Johannes von Soest (1448 - 1506) Lucas Rem (1481 - 1542) Thomas Platter (1499 - 1582) Felix Platter (1536 - 1614) Bartholomäus Sastrow (1520 - 1603). - Die hier abgedruckten Texte sind primär mit der Absicht ausgesucht, die biographische Selbstkonstituierung des spätmittelalterlichen Ich zu demonstrieren, das in der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte sich immer noch weitgehend angewiesen sieht auf die historisch (-literarisch) vorfixierten Deutungsmuster standesgemäßen Lebens und erst langsam durchdringt zu weniger schematisierten Deutungsmöglichkeiten, zum Ausdruck nicht schon typisierter Erfahrungen bis hin zur Selbstbehauptung im Wi-derspruch gegen die statuscharakterisierenden Rollenbilder traditioneller Prägung. Der Adlige hat es dabei möglicherweise schwerer als der Stadtbürger, und deshalb soll die Aufteilung des Materials in eine Gruppe von Texten aristokratischer Provenienz (Bd. 1) und eine Gruppe von Texten stadtbürgerlicher Provenienz (Bd. 2) die Möglichkeit vergleichender Mentalitätsdeutung zumindest anbieten. In der Zusammenstellung der hier ausgewählten Texte bekundet sich ein anderes Interesse als das der älteren historiographischen Forschung, die autobiographische Darstellungen überwiegend nach ihrem Quellenwert und ihrer kulturgeschichtlichen Relevanz untersucht hat und dabei in Gefahr geriet, sich auf einen allzu eingeschränkten Begriff historischer Faktizität festzulegen. ... Zum Abdruck kommen ? primär kurze, jedoch in sich möglichst vollständige Selbstbiographien (G.v.Ehingen, Chr.v.Thein, M.v.Ehenheim, L.v.Diesbach); die übrigen Autoren (W.v.Schaumburg, Schertlin von Burtenbach, H.v.Schweinichen) sind durch möglichst große, in sich zusammenhängende Textäbschnitte vertreten. Der spezifische Charakter des Einzelzeugnisses sollte jedoch noch erkennbar sein, auch wenn es nur im Auszug vorliegt, dabei zugleich die Abhängigkeit der Gattung von ihren verschiedenen Vorstufen und ihrem Umfeld einsichtig bleiben (Annalen, Chroniken, Genealogien, Geschäftsbücher, Reiseberichte) und schließlich auch die zunehmenden Möglichkeiten deutlich werden für die Auseinandersetzung des Ich mit sich selbst im Fortgang der Geschichte. Um Distanz und Übereinstimmung zwischen dem äußeren Lebensverlauf und der deutenden Selbstbiographie erfahrbar zu machen, ist jeder Text mit einem biographischen Vorspann versehen der (soweit die Quellenlage es ermöglicht) das Datenmaterial ergänzt, das von den zeitgenössischen Texten selbst verarbeitet wird und erste Ansätze der Textdeutung bietet. Der Nachvollzug der gattungsgeschichtlichen Entwicklung in der Lektüre ist gewiß erschwert durch den sehr unterschiedlichen Wert der hier verwendeten Editionen und ihren divergierenden Vorstellungen von sprachlicher Normalisierung der in der Regel handschriftlich überlieferten Texte. (Vorbemerkungen) ISBN 3770519418