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Beschreibung:
Ganzledereinband der Zeit, Rücken mit fünf Bünden, rotem Titelrückenschild und ornamentalen Verzierungen in Golddruck. Einband mit Gebrauchsspuren, Rückenenden mit Fehlstelle und Übergang zum Buchdeckel fachgerecht stabilisiert, Rotschnitt. Buntpapiervorsätze mit Exlibris des Geologen "Howard Steven Strouth". (1 S.), Eingangstafel mit Kupferstichansicht eines Schmelzofens, Titelblatt mit Namensstempel "B. B. H." und Wappenstempel "B. R. H & N." auf Rückseite, (12 S.) Vorrede und Beschreibung des Ofens, 148 Seiten mit "Tabellen von denen Würckungen der verschiedenen Mischungen derer Erden aus der Lithogeognosie, 8°. - - -
Bemerkung:
Der erste Band der Lithogeognosie von Johann Heinrich Pott erschien 1746 und die beiden Fortsetzungen 1751 und 1754. - - - Johann Heinrich Pott (1692-1777), Arzt und Chemiker, begann 1709 in Halle ein Theologiestudium, wechselte aber nach einigen Jahren zur Medizin und besonders intensiv zur Chemie. 1716 erfolgte seine Promotion über "De Sulphuribus metallorum". Anschließend praktizierte Pott als Arzt in Halberstadt, kehrte 1719 nach Halle zurück und übersiedelte 1720 nach Berlin. 1722 wurde er in die Berliner "Societät der Wissenschaften" aufgenommen und erhielt 1724 die Professur für "Theoretische Chemie" am "Collegium Medico-Chirurgicum" und 1737 die für "Pharmazeutische Chemie". Seine Untersuchungen standen in enger Verbindung zur regelmäßigen Experimentalvorlesung am Collegium Medico-Chirurgicum. 1739 untersuchte Pott Verbindungen des Wismuts und widerlegte 1740 die seit Plinius herrschende Ansicht, dass Braunstein Eisen enthält. Er kannte das Verfahren zur Gewinnung metallischen Zinks aus Galmei unter Luftabschluss (1741) und zeigte, dass Zinkvitriol aus Zink und Schwefelsäure zusammengesetzt ist (1743). Mit seinen Experimenten trug Pott zum besseren Verständnis der chemisch-analytisch schwierig zu fassenden Elemente Wismut, Mangan und Zink bei. Seine Beobachtung, dass "Plumbago", worunter sowohl Graphit als auch Molybdänsulfid verstanden wurden, kein Blei enthält, war eine Vorarbeit zur Aufklärung der Zusammensetzung des Graphits. 1746 wies er auf die Verschiedenheit von Gips und Bittersalz hin und beschrieb die Darstellung von Pyrogallol aus Galläpfeln. 1753 konnte er nachweisen, dass in der Bernsteinsäure keine anorganischen Säuren enthalten sind. Pott war ein doktrinärer Vertreter der Phlogistontheorie und lehnte die Alchemie ab; dennoch hatte er Kontakt zu einigen Alchemisten und verfolgte deren Arbeiten mit Interesse. - Um 1739 wandte sich Pott Versuchen zur Nacharbeitung des Meißener Porzellans zu, das 1709 von Johann Friedrich Böttger (1682?1719) erstmals fabriziert worden war. König Friedrich II. unterstützte die groß angelegten Brennversuche, für die in Freienwalde eine eigene Brennerei gebaut wurde. Die Experimente endeten jedoch mit einem kompletten Misserfolg und wirkten sich nachteilig auf Potts Ansehen und Position aus. Wissenschaftlich wertete er die Versuche in seinem Hauptwerk ""Lithogeognosia"" aus, deren systematisch angeordnete Tabellen der anorganischen Körper große Beachtung fanden. Durch die Porzellanversuche wurde er zu einem Hauptvertreter der Pyrochemie, doch benutzte er ebenso nasschemische Methoden. - Die Wiederbesetzung der zweiten Chemie-Professur am Collegium medico-chirurgicum mit Carl Philipp Brandes (1720?76), dazu die Einsetzung Andreas Sigismund Marggrafs (1709?82) zum Leiter des neugegründeten Akademielaboratoriums sowie sachlich bedingte wissenschaftliche Kontroversen mit den übrigen Berliner Chemikern führten ab 1753 zu sehr persönlich geführten Auseinandersetzungen, an deren Ende sich Pott völlig isoliert aus der Akademie zurückzog und 1760 zum Veteran erklärt, d. h. zwangspensioniert wurde. Verbittert vernichtete Pott alle seine Manuskripte, darunter auch eine umfangreiche Geschichte der Chemie. Mehrere zwischen 1745 und 1755 an ihn ergangene Rufe auswärtiger Universitäten hatte er abgelehnt. (Deutsche Biographie)