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400 S., 114 s/w u. 753 farb. Abb. 4° Kart. *neuwertig* Durch die intensive Tätigkeit der archäologischen Denkmalpflege hat sich nicht nur die Anzahl der Glasfunde aus südwestdeutschen Städten wie Esslingen, Freiburg, Konstanz und Ulm stark erhöht, auch die Prospektion in den Glashütten des Schwarzwaldes und anderen Herstellungsgebieten wurde vorangetrieben. Dadurch liegt in Baden-Württemberg ein Quellenmaterial vor, das deutschlandweit wenig Vergleichbares kennt. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Komplexe schritt leider nicht in gleichem Maße voran, so dass die Glasforschung trotz einzelner Ansätze in den letzten 20 Jahren zwar nicht stagnierte, aber im Verhältnis zu den Möglichkeiten doch nur in geringem Maße Fortschritte erzielte. Erst zwei aus verschiedenen Wurzeln entstandene Tagungen führten zu einer Wiederbelebung der Forschung. Vom 22.?24. Mai 2014 fand die 15. Tagung des 1997 gegründeten Arbeitskreises zur archäologischen Erforschung des mittelalterlichen Handwerks zum Thema ?Glas ? Rohstoff, Verarbeitung, Handel und Nutzung? in Konstanz statt. Sie diente auch der inhaltlichen Schärfung einer großen Ausstellung, die unter dem Titel ?GlasKlar. Archäologie eines kostbaren Werkstoffes? vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart konzipiert und im Jahr 2015 in Konstanz realisiert wurde. Die zweite Veranstaltung entstammte der Reihe der Internationalen Symposien zur Erforschung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Glashütten Europas. Die Veranstaltungsorte liegen dabei durchweg in klassischen Produktionsregionen. Das sechste Symposion vom 6.?8. Mai 2016 fand in Buhlbach, einem Ortsteil der Gemeinde Baiersbronn, statt. Hier befand sich im 18.?19. Jahrhundert die größte und bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Sie zeichnete sich vor allem durch die Produktion von druckfesten Champagnerflaschen aus, die damals in die ganze Welt exportiert wurden. Noch heute sind Gebäude der Glashütte erhalten und mittlerweile auch museal aufbereitet. Während in Konstanz der Fokus eher regional ausgerichtet war, wurden in Buhlbach ausgehend von der Geschichte des Tagungsortes Beiträge vom Frühmittelalter bis in das 19. Jahrhundert aus europaweiter Perspektive beigesteuert. Ein großer Teil der Vorträge konnte in Manuskriptform gebracht und im vorliegenden Band publiziert werden. Sie werden ergänzt und bereichert durch Materialvorlagen aus Baden-Württemberg. Gewidmet ist der Band dem viel zu früh verstorbenen Dr. Peter Steppuhn, einem der renommiertesten Experten für mittelalterliches und frühneuzeitliches Glas und seinen Produktionsstätten.