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347, 309 S. 20 x 14 cm, Leinen ohne Schutzumschlag mit umlaufenden marmorierten Schnitt
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Einband berieben, bestoßen und angeschmutzt. Schiefgelesen. Gelegentlich wenig fleckig und etwas eselsohrig. Gutes Leseexemplar. "Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) (* 17. Mai 1860 in Hofgeismar, Kurfürstentum Hessen; ? 1. Dezember 1939 in Schwerin, Mecklenburg) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der beliebtesten Erzählerinnen der wilhelminischen Epoche. Sie schildert in ihren Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte. Sie entstammte einer hessischen Familie und war die Tochter des königlich preußischen Majors Hermann von Eschstruth (1829?1900) und der Amalie Freiin Schenck zu Schweinsberg (1836-1914). Sie wuchs zunächst in Hofgeismar, danach in Merseburg und in Berlin auf, wo auch erste Gedichte von ihr veröffentlicht wurden. 1875 durchlief sie eine Ausbildung in einem Mädchenpensionat in Neuchâtel in der Schweiz und bereiste später die wichtigsten europäischen Hauptstädte. Infolge der Erkrankung ihrer Mutter führte sie seit 1885 gemeinsam mit ihrer Schwester den elterlichen Haushalt. Am 23. Februar 1890 heiratete sie in Berlin den königlich preußischen Major im Infanterie-Regiment Nr. 113 Franz von Knobelsdorff-Brenkenhoff (* 1. September 1857 in Nakel bei Bromberg, Westpreußen; ? 27. Juni 1903 in Freiburg im Breisgau, Baden-Württemberg), den Sohn des Gutsbesitzers und kgl. preuß. Oberstleutnants Kunibert von Knobelsdorff-Brenkenhoff (1827?1896), Gutsherr auf Klein-Sabow bei Naugard (Pommern), und der Ida Hartwig genannt von Naso (1837?1925). Mit ihrem Mann lebte sie in verschiedenen Garnisonsstädten, zuletzt in Schwerin. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1903 zog sie nach Teplitz, im Jahr 1933 lebte sie in der Mozartstraße in Schwerin. Der hessische Hofgerichtsrat, Musikschriftsteller und Komponist Hans Adolph Friedrich von Eschstruth ist ein Urgroßonkel. In ihrer Geburtsstadt erinnern der nach ihr benannte Eschstruthplatz und verschiedene Exponate im Stadtmuseum Hofgeismar an ihr Wirken. Auszeichnungen Von Eschstruth schrieb Frauenromane, die in der Schicht der wilhelminischen Adelsgesellschaft oder bei hohe Hofbeamter spielen und erzählt dort fiktiv-biographische Geschichten. Diese laufen fast ausnahmslos über mehrere Generationen, wodurch sie eine erzählerische Tiefe erhalten. Beispielsweise beginnt Polnisch Blut von 1887 mit einer ausführlichen Beschreibung der Verhältnisse und Erlebnisse der Elterngeneration, wobei bereits ein Kind in diesem Umfeld lebt. Dieses Kind wird dann in einem späteren Teil des Buches erwachsen und zum Haupthelden, sodass eine deutliche Zäsur und ein örtlicher, motivischer und auch vom Zeitgeist her neuer Erzählansatz folgt. Zugleich werden die Handlungen und Prägungen immer in der Elterngeneration angelegt. Die Geschichten leben daher nicht von der Erzählung einer Emanzipation der Kindergeneration, sondern sie verfolgen didaktische Ziele, indem sie von Irrtümern einer Kindergeneration berichten, die die Leserin nicht wiederholen soll. So bewahrheiten sich beispielsweise in Die Bären von Hohen-Esp von 1902 die Befürchtungen des Vaters hinsichtlich des avisierten Ehemannes, oder folgen die Kinder dem Vorurteil, das die Eltern lange erfolglos bekämpfen: So kreist die Geschichte in Polnisch Blut um eine Tochter, die Polen verachtet, und in Die Bären von Hohen-Esp um eine Tochter, die Seeretter gegenüber dem Soldaten für keines Heldenmutes fähig hält. In beiden Romanen legen die Töchter erst im letzten Fünftel der Handlung ihr Vorurteil durch ein Erlebnis ab und finden dadurch gleichzeitig zu ihrer Liebe. Der Reifungsprozess, der mit einem didaktischen Anspruch durch von Eschstruth eingebracht wurde, wird daher durch die gefundene Liebe belohnt. Dies verdeutlicht, dass in von Eschstruths Romanen kein emanzipatorischer Anspruch im Sinne der Aufklärung vorliegt. Dass didaktische Hintergründe oft die Handlung bestimmen, lässt sich an dem Buch Die Bären von Hohen-Esp nachweisen, das von Eschstruth auf Bitte Wilhelms II. schrieb, da dieser die Notwendigkeit der Seerettung publik gemacht wissen wollte. Diese Beweggründe der Autorin lassen sich so zusammenfassen, dass sie in ihrem Werk im Ganzen eine Rückkehr zu den ?althergebrachten Werten des Adels? propagierte. Es handelte sich dabei um Werte wie Klugheit, Vorurteilsfreiheit und Hilfsbereitschaft, aber ebenso Festigkeit im Verfolgen von als Richtig erkannten Zielen. Sie wollte diese Werte in der jüngeren Generation erneut verankern und hatte insofern einen restaurativen Impetus, als sie damit in der ausgehenden deutschen Monarchie den Führungsanspruch des Adels gegenüber dem Bürgertum bekräftigte. Von Eschstruths Werk kann vom literarischen Standpunkt aus nicht als bedeutend gelten, da klischierte Handlungsverläufe vorliegen, wie etwa die ?Ehe, die im Himmel geschlossen wird?, indem frühe Begegnungen zwischen einen weiblichen und einem männlichen Helden, oft schon in der Kindheit, am Ende des Buches zwangsläufig zur Vereinigung führen. Auch werden die Charaktere selten scharf, sie folgen einer Anzahl von typischen Gewohnheiten, werden aber nicht als Persönlichkeit mit inneren Widersprüchen und charakterlicher Vielfalt deutlich. Dies liegt häufig auch an der verwirrenden Vielzahl von Personen, mit denen von Eschstruth ihre Bücher bevölkert. Immer wählt sie zur Ordnung eine klar chronologische Abfolge. Jedoch erreichten von Eschstruths Bücher im Vergleich mit anderer zeitgenössischer Unterhaltungsliteratur, wie der von Wilhelmine Heimburg, ein gewisses Niveau. Durch seine Vielschichtigkeit und die recht gut ausgearbeiteten Charaktere kann Hazard von 1888 als literarisch vergleichsweise bemerkenswert gelten, minderer Qualität ob seiner Uneinheitlichkeit ist Hofluft von 1889. Auch noch im Alter hat von Eschstruth geschrieben und neuste Themen aufgenommen, so in Sehnsucht von 1917 das Thema eines Luftfahrtpioniers, der schließlich zu kriegerischen Heldentum gelangt. Ihr gut beherrschtes Feld als Autorin, deren Helden sich im wilhelminischen Adel bewegen, hatte sie damit aber verlassen und wirkte nun eher bemüht. Das Umfeld der Romane ihrer Hauptschaffensperiode in den 1880er und 1890er Jahren vermittelt heute einen Eindruck von alltäglichen und historischen Details, vom Unterhaltungswert haben von Eschstruths Bücher nichts eingebüßt. Ihr Buch Die Erlkönigin von 1888 erschien daher im Lichtenberg-Verlag erneut 1975 und kam 1977 im Heyneverlag als Taschenbuch heraus." (Wikipedia)